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Kultur: GeHschichten

Neuer Stadtführer leitet durch Potsdams Gärten

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Die Gruppe der Stadtführer, die sich mit Potsdam beschäftigen, ist seit dieser Woche um ein Mitglied reicher. In der von Studenten der Universität Potsdam und dem Militärgeschichtlichen-Forschungsamt herausgegebenen Reihe „Potsdamer Gehschichte“ ist der dritte Band erschienen. Nach „Stadt und Militär“ sowie den „Streifzügen ins 20. Jahrhundert“ befassen sich die jungen Historiker diesmal mit den „Gärten und Parklandschaften“.

Passend dazu wurde der neue Band im Pavillon der Freundschaftsinsel präsentiert – inmitten des Grüns, das der kleine Band so liebevoll beschreibt. Michael Rohde, Gartendirektor der Preußische Stiftung Schlösser und Gärten, fand lobende Worte: „Es hat viel Spaß gemacht, den Band zu lesen. Und ich habe viel gelernt.“ Die von den Studenten vorgelegte Arbeit sei mehr als ein Gartenführer. Das Buch lade zur Spurensuche in den Parks und Grünanlagen der Stadt ein.

Wie bereits in den ersten Bänden der Reihe nehmen die Autoren ihre Leser an die Hand und führen sie auf einem Spaziergang durch die einzelnen Parkanlagen. Daher auch der Titel der Buchreihe GeHschichte. Historisches Fachwissen verbindet sich mit liebevollen Beobachtungen und praktischen Informationen. So steht am Ende jedes Kapitels eine kleine Infobox mit Anfahrtswegen, gastronomischen Tipps und Sehenswürdigkeiten in der unmittelbaren Umgebung.

Selbstverständlich kommen die Autoren dabei an den berühmten Parks der Stadt von Sanssouci über Schloss Charlottenhof bis Babelsberg nicht vorbei. Es bleibt aber auch Platz für Orte, die sonst eher unbeachtet bleiben: das Schlösschen Lindstedt beispielsweise: „Kaum ein Reiseführer erwähnt dieses Schloss im italienischen Landhausstil unweit des neuen Palais“, schreibt Autor Tobias Kunow. Die Potsdamer Gehschichte nimmt es auf, ebenso wie die Gärten in Caputh, Petzow oder den neuen Volksgarten im Norden der Stadt.

Auch die Kritik der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die just am Tag der Präsentation des dritten Bandes die ersten beiden Ausgaben rezensiert, hebt der neu erschienene Band auf. Dort wurde bemängelt, man könne keinen Potsdamer Stadtführer schreiben, ohne den Gärtnerpoeten Karl Förster zu nennen. Im aktuellen Band ist ihm ein ganzes Kapitel gewidmet, geschrieben und mit eigenen Zeichnungen illustriert von Dr. Matthias Rogg. „Die Universität ist stolz auf die Leistung, die hier erzielt wurde“, lobt Prof. Bernhard Kroener, Dekan der Philosophischen Fakultät. Schließlich erfolge die ganze Arbeit an den Bänden neben Studium und sonstigen Verpflichtungen der Redaktion.

Zum Feiern bleibt den Autoren daher auch nur wenig Zeit. Die nächsten Bände sind bereits in Arbeit. Man darf gespannt sein, in welchen Ecken Potsdams sie als nächstes auf Spurensuche gehen.

Bodo Baumert

Potsdamer Gehschichte, Band drei: Gärten und Parklandschaften, Bebra Verlag, 9,90 Euro.

Bodo Baumert

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