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Kultur: Gemalte Melodien

Die IHK präsentiert Werke von Heike Cybulski

Stand:

Nicht die Klänge von Mozart oder Bach erklingen, wenn Heike Cybulski malt, sondern Rockmusik, Jazz und Blues. Malen mit Musik, das ist das Credo der Künstlerin. Sie ist 1969 in Jena geboren und malt und zeichnet seit 1989 als Autodidaktin. Jetzt sind ihre neuen Werke in der Industrie- und Handelskammer in Potsdam zu sehen. Gezeigt werden abstrakte Bilder, für die die Malerin nur wenige expressive Farbtöne nutzt. Acrylfarbe, Tusche und Zeichenkreide werden häufig zu Mischtechniken verarbeitet. Der Malakt ist erkennbar spontan, die Formgebung frei und harmonisch.

Beim Malen bringt die Künstlerin flächige Formen zum Leuchten, schreibt die Kunsthistorikerin Lisa Kerstin Kunert über Heike Cybulski. Dabei handelt es sich um eine Gestaltung ohne zwingende Regeln. Manchmal erscheinen auch abstrahierte menschliche Figuren im Bild.

Die Malerin arbeitet gern in Serien, so dass nicht selten mehrere Bilder zum gleichen Thema entstehen. Der Malakt ist spontan und wie aus einem Guss. Sie geht dabei sehr sensibel mit ihren Bildmitteln um.

In den Werken der Künstlerin stößt man auf zwei Bilder der Serie „Strand“. Ein weiter hellblauer Himmel hebt sich vom kräftigen sonnendurchfluteten rot-gelben Sandstrand ab. Das Gelborange wirkt warm, der Horizont verschwimmt in der Ferne. „Am Stadtrand“zeigt hellblaue Flächen, gleichsam wie aus Metall, als ob die Künstlichkeit der Großstadt thematisiert werden sollte. Die beiden Hälften des Bildes „Die Brücke“ wirken wie gespiegelt. Die eine Brückenhälfte erscheint in der Mitte des Bildes mit der anderen Hälfte verbunden.

In anderen Bildern erkundet die Künstlerin auch Zwischenmenschliches. In „Wiederkehr“ werden Linien links und rechts im Bild zu gegenüberstehenden schemenhaften menschlichen Figuren, die auf sattem Gelb aufeinander zugehen wie bei einem Entgegenkommen nach einer langen Reise „Auf der Suche“ sind abstrahierte, durch Linien angedeutete Figuren. Sie sind einsam. Nur ein Stern leuchtet im kalten anonymen Grau des Untergrundes.

Heike Cybulski selbst schweigt lieber zu ihrem Werk, sie lässt die Kunst sprechen. Gefragt nach den Titeln ihre Bilder, sagt sie, dass diese für sie nicht wichtig seien. Die Künstlerin hat keine klare Botschaft. „Jeder entdeckt da etwas anderes,“ meint sie. Ihre Kunst soll das Nachdenken beflügeln, positiv auf den Betrachter wirken und mit weichen Formen und warmen Farben eine angenehme Atmosphäre ausstrahlen. Das ist ihr gelungen. Annegret Dahm

Die Ausstellung ist noch bis zum 28. Februar im Haus der IHK Potsdam, Breite Str.2 a-c zu sehen.

Annegret Dahm

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