Kultur: Geschonneck: „Jahrhundert- Persönlichkeit“

Der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck hat Leben und künstlerisches Schaffen von Erwin Geschonneck gewürdigt. Zum 100. Geburtstag desBerliner Schauspielers am heutigen Mittwoch sagte der Ministerpräsident in Potsdam, der Jubilar sei „im besten Sinne des Wortes eine Jahrhundert-Persönlichkeit“. Geschonneck könne stolz auf eine „unvergleichliche deutsche Schauspielerkarriere“ sein. Vom Stummfilm, den ersten Tonfilmen und Bühnenauftritten bis hin zu der unvergleichlichen DEFA-Karriere – Geschonneck ist nach Platzecks Worten ein unauslöschlicher Bestandteil der deutschen Theater- und Filmgeschichte. Er verwies darauf, dass Geschonneck mit Größen wie Erwin Piscator, Ida Ehre, Helmut Käutner, Wolfgang Liebeneiner und Bertolt Brecht zusammenarbeitete. Platzeck fügte hinzu, dass Brandenburg besonders froh über das DEFA-Erbe Geschonnecks sei. Als Beispiel nannte er Filme wie „Das kalte Herz“, „Karbid und Sauerampfer“ sowie „Nackt unter Wölfen“. „,Jakob, der Lügner’ ist eine Perle des Genres und die einzige Oscar-Nominierung eines DEFA-Streifens“, fügte Platzeck hinzu. So unterschiedlich die Filmcharaktere waren, immer sei es Geschonneck gelungen, einen authentischen Zugang zu den Rollen zu finden. Geschonneck wurde am 27. Dezember 1906 in Ostpreußen geboren. Seit 1909 lebt er in Berlin. 1929 trat er der KPD bei und spielte in kommunistischen Laienspiel-, Agitprop- und Kabarettgruppen. 1933 emigrierte er über Polen in die Sowjetunion. 1938 wurde er zum Verlassen der Sowjetunion gezwungen, 1939 verhaftet und an die Gestapo ausgeliefert. Er war Gefangener in den Konzentrationslagern Sachsenhausen, Dachau und Neuengamme. Nach Stationen an den Hamburger Kammerspielen und am Berliner Ensemble begann seine Karriere bei der DEFA. ddp

Seite 29