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Kultur: Gespür für den schönen Augenblick

Anita Reinsch zeigt Fotografien im Alexandrowka-Museum

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„Zarte Umarmung“ nennt die Fotografin Anita Reinsch ihr Bild von den Kopfweiden, die von Nebelschwaden umschmeichelt sind. Ihre „Impressionen aus“dem Havelland“ sind nun im Alexandrowka-Museum zu sehen – beeindruckende Momentaufnahmen der Landschaft sowie der Tier- und Pflanzenwelt am Beetzsee, wo die Fotografin seit zwei Jahren lebt.

Von Hause aus Biologin, hat sie ein Gespür für die große Natur, obwohl sie beruflich „ein Leben lang“ Mikrofotografie betrieben hat. Hierbei spielte die Ästhetik weniger eine Rolle. „Der Fakt stand im Vordergrund“, sagt sie. Das Bizarre und Wunderschöne in der Natur fasziniert die Fotografin, das sich im Licht verändernde Bild eines Spinnennetzes etwa oder das sich im Gegenlicht wiegende Schilf. Auf den ersten Blick nicht immer gleich sichtbar: Oft handelt es sich um regelrechte „Schnappschüsse“, um Momentaufnahmen eines schnell vergehenden Lichthauches oder eines verharrenden Kranichs am Wasser. Reinsch arbeitet häufig mit Stativ und Teleobjektiv. Letzteres muss schnell „schussbereit“ sein. „Das nächste Objektiv, das ich mir anschaffe, besitzt USM-Technik“, berichtet sie. USM bedeutet „ultraschneller Motor“, das heißt Zoom und Scharfeinstellung erfolgen mit noch höherer Geschwindigkeit. „Ich will Sensibilität bei den Menschen erreichen“, nennt die Fotografin als eines ihrer Anliegen. Sie wolle die Leute anregen, mit offenen Augen durch die Natur zu gehen. „Die Wunder erleben und bewahren“, das ist ihr erklärter pädagogischer Ansatz. „Vergänglichkeit“, „Traumgebilde“ und „Caspar David Friedrich“, lauten einige Titel der Bilder, die in der Tat manchmal an Gemälde der deutschen Romantik erinnern.

Bis vor zwei Jahren fotografierte Anita Reinsch mit der anlogen Kamera, mit einer Praktica oder Pentax. Seitdem nennt sie eine digitale Canon 300 mit einer Auflösung von zehn Millionen Pixeln ihr eigen. „Die digitale Fotografie ist eine Bereicherung“, sagt sie. Trotzdem möchte sie ihre Erfahrungen mit der Analogfotografie nicht missen. Aufgrund des teuren Filmmaterials habe sie nicht alles fotografiert, habe sie sich viel stärker auf die Motivwahl konzentriert.

Anita Reinsch arbeitet als freischaffende Fotografin. Im Domstiftsgut Brandenburg (Havel), hat sie in der dortigen Kunstmühle eine Dauerausstellung. Ihre großen Fotos stehen auch zum Verkauf. „Der Blick für das Schöne und für den Augenblick zeichnet Sie aus“, heißt es in einer Gästebucheintragung in der Kunstmühle. Günter Schenke

Naturfotografien im Museum Alexandrowka, Russische Kolonie 2, Öffnungszeiten: Di-So, 10 bis 18 Uhr.

Günter Schenke

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