Kultur: Golzow-Kinder
Das jahrzehntelange Projekt von Winfried Junge
Stand:
Im Jahre 1961 griff Winfried Junge eine Idee des Dokumentaristen Karl Gass auf: Er filmte eine Schulklasse, mit der Vision, diese Kinder mit der Kamera durchs Leben zu begleiten. Dass mit den Kindern aus dem kleinen Dorf Golzow im Oderbruch eines Tages ein Werk entstehen sollte, in dem DDR-Alltag, Wende und Ankunft in einem neuen Alltag erzählt werden würden, konnte damals noch niemand ahnen.
Die Ausstellung im Filmmuseum Potsdam, die heute um 19.30 Uhr eröffnet wird, widmet sich den frühen Filmen, die von 1961 bis 1981 im DEFA-Studio für Dokumentarfilme entstanden. Es war nicht immer leicht, die Dreharbeiten über Jahre fortzusetzen und Geld für weitere Produktionen zu bekommen. Doch immer wieder fanden sich Befürworter dieses einzigartigen Projekts. 1981 wurde „Lebensläufe. Die Geschichte der Kinder in einzelnen Porträts“ auf der Internationalen Leipziger Dokumentarfilmwoche mit einer Goldenen Taube ehrenhalber ausgezeichnet. Ehrenhalber, weil das Reglement einen Film von viereinhalb Stunden Dauer nicht vorsah. Mit einem Schlag wurden die Golzower weltberühmt.
Anhand von Fotos, Dokumenten, Auszeichnungen und Preisen und nicht zuletzt durch die Filme selbst, die innerhalb der Ausstellung zu sehen sein werden, soll auf den Beginn des Weges aufmerksam gemacht werden.
Unterstützt wurde das Projekt von Winfried Junge, Hans-Eberhard Leupold, der absolut MEDIEN, gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg.PNN
Die Ausstellung „Die Chronik der Kinder von Golzow“ läuft bis zum 31. August im Filmmuseum
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: