Kultur: Grillen mit Rage Against The Machine
Maggie''s Farm und Flyswatter live im Waschhaus
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Ein junger, nur mit einer Kochschürze bekleideter Mann kommt auf die Bühne und beginnt Würstchen zu grillen. Dann wird der Rage Against The Machine Song „Maggie''s Farm“ eingespielt und die gleichnamige Band versammelt sich auf der Bühne. Noch bevor die ersten Würstchen fertig sind, legen Maggie''s Farm los.
Der Saal im Waschhaus ist an diesem Samstagabend voll, die DGB Jugend hat zum Konzert mit Maggie''s Farm und Flyswatter eingeladen. Viele bekannte Potsdamer Musiker sind im Publikum, hier wird gegrüßt und da gewunken. Auch die Band nickt hier und da, es ist beinahe gemütlich. Beinahe, denn Magie''s Farm covern Rage Against The Machine. Harte Riffs und mitreißende Rhythmen sorgen dafür, dass kaum einer stillstehen kann. Dabei klingen die vier Potsdamer täuschend echt wie die berühmten Vorbilder, ohne verbissen zu imitieren. Spätestens bei „Killing in the name“, nachdem die ersten Würstchen mit Brot verteilt wurden, fügt sich auch der Letzte noch kauend in den Rhythmus.
Maggie''s Farm, benannt nach dem gleichnamigen Lied auf dem Album „Renegade“ von Rage Against The Machine, rekrutieren sich aus zum Teil ehemaligen Potsdamer Bands. So trommelt Benno Frebert bei „Loosavanna“ und Gitarrist Daniel spielte bei „Leguano of Baitz“.
Vor einem Jahr fanden die Vier sich zusammen, um aus Spaß ein paar Lieder zu Covern. Mittlerweile hört man sie häufig auf lokalen Festivals, wie dem Rock gegen Rassismus. Dass der Spaß immer noch im Vordergrund steht, merkt man spätestens beim Anblick des nackten Hinterteils des Grillmeisters.
Nach kurzer Umbaupause folgten dann die fünf jungen Männer von Flyswatter. Seit elf Jahren haben sie sich dem emotionalen Hardrock verschrieben. Mit melodiösen Gitarren, die zwischen grazil und brachial wechseln, klingen sie zeitweilig wie die depressive Variante der Gute-Laune-Rocker „Donots“. Die im Vergleich zu den Rage Against The Machine Cover drucklosen Rhythmen animieren die Maggie''s Farm Fans aber nicht mehr zum Bleiben, der Saal leert sich. Die verbliebene Hälfte tanzt tapfer weiter bis zum Schluss.
Philipp Rothmann
Philipp Rothmann
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