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Kultur: Große Show im kleinen Saal

Videodreh mit Loosavanna im Waldschloss

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Videodreh mit Loosavanna im Waldschloss Jetzt geht es in die Vollen. Die Potsdamer Band Loosavanna greift an. Gestern begannen in Petzow die Aufnahmen zum ersten Album, das im kommenden Frühjahr auf den Markt kommen soll. Die erste Single „Mary“s Misery“ ist bereits erschienen. Am Freitagabend kamen die Fünf nun ins Waldschloss, um mit heimischem Publikum ihr Konzert für ein erstes Live-Video aufzuzeichnen. Der Saal war voll, Band und Publikum kannten sich. Gelassenheit vor dem Konzert, Smalltalk und mancher Witz wurde gerissen. Dieser Gelassenheit stand dann die geballte Kraft während des Auftritts gegenüber. Kaum einer blieb ruhig, als Schlagzeuger Benno im zackigen Vier-Viertel Takt über sein Instrument fegte. Dazu die drei Frontfrauen Elli, Mary und Anke, die mit brachialen Gitarren aller Welt beweisen: Wir sehen nicht nur gut aus, wir können auch echten Rock. Wenn Loosavanna singen, dann schwärmen sie von der Liebe und schreien ihren Schmerz heraus, als hätten sie sich gerade erst verliebt oder wären eben erst verlassen worden. Selbst die, die anfangs noch ganz lässig herum standen, schickten schon nach kurzem ihre Coolness zum Teufel. Das Rezept von Loosavanna? „Wir brauchen nicht mehr als fünf Akkorde, um Rock zu spielen“, war die Devise im Jahr 2000, als sich die Fünf in einer Küche entschieden, eine Band zu gründen. Die Geschwister Benno und Mary kannten die Sängerinnen und Gitarristinnen Elli und Anke sowie die Pianistin Katja aus der Schule. Heute, nach vielen Konzerten, unter anderem mit Bands wie Mia und Silbermond, haben sie durchaus mehr zu bieten als fünf Akkorde. Mittlerweile Anfang 20 sind Loosavanna noch immer die unberechenbaren Rockgören geblieben und haben sich von der „Besten Newcomer Band Brandenburgs 2003“ bis ins Radio Fritz gerockt. Für ihr erstes Konzertvideo, das unter anderem an größere Konzertveranstalter verschickt werden soll, um die Band bekannter zu machen, haben Loosavanna den Heimvorteil gewählt. Und so lieferten sie in der familiären Atmosphäre im kleinen Saal des Waldschlosses eine wirklich große Show. „Justification“, „Made by MTV“ oder „Endless Rain“, hier ging es Schlag auf Schlag und fast hätte man die zahlreichen Kameras vergessen. Doch als das Publikum nach gut einer Stunde zur ersten „Zugabe“ brüllte, gab es die nur unter der Bedingung, dass danach zur Musik vom Tonband noch einmal so richtig ausgerastet werden sollte. Der Jubel werde für andere Aufnahmen gebraucht. Das Publikum tat wie gewünscht und das so gerne, dass sich Sängerin Mary mit breitem Grinsen halbherzig beschwerte: „Hey, ihr geht ja zum Playback viel mehr ab als zur Livemusik“. Philipp Rothmann

Philipp Rothmann

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