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Kultur: Gruselkonzert und Brasilien

Collegium musicum mit Programm für 2011

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Auch im 66. Jahr seiner Existenz möchte das Potsdamer Collegium musicum sein stetig wachsendes Publikum mit ausgesuchten Hörfreuden verwöhnen. Schon im letzten Jahr betrug die Anzahl der Konzerte mit 14 Darbietungen mehr als das Doppelte des Üblichen. Einerseits ist das Collegium musicum eng mit seinem Babelsberger Heimat-Kiez verbunden, andererseits wachsen die internationalen Verbindungen von Jahr zu Jahr. Jetzt präsentierte das älteste Orchester Potsdams am Dienstagabend sein neues Programm beim Neujahrsempfang des Stadtkontors Potsdam. Drei Musiker aus dem Orchester, Bettina Ullrich (Klarinette), Roberto Rini (Violine), Frank Pfeiffer (Violincello) gaben dazu anregende musikalische Kostproben mit Werken von Josef Haydn und Niki Reiser, einem der erfolgreichsten Filmkomponisten der Gegenwart.

Auch das Collegium musicum ignoriert nicht das Potsdamer Jahr des Films. Vielmehr wird dem Leitmotiv des Jahres 2011 gleich beim Konzert zum 19. Böhmischen Weberfest Tribut entrichtet. Für die Nacht des 17. Juni ist ein „Gruselkonzert“ für erwachsene Zuhörer angekündigt. Neben Filmmusik aus den Gruselklassikern „Psycho“, „Der weiße Hai“ und „Dracula“ wird Bettina Mahr Texte des frühen Meisters aller späteren Schauerschocker, Edgar Allen Poe, vorlesen. Für Jeden etwas bietet die bereits zum dritten Mal in Folge stattfindende „Klassik am Weberplatz“ am 25. Juni mit einer „Brasilianischen Nacht“. Mit der brasilianischen Pop-Sängerin Eliana Printes und dem Potsdamer Saxophonisten Ralf Benschu treten zwei Extraklasse-Solisten auf. Damit wird eine Zusammenarbeit, die mit Benschus Requiem für Saxophon und Orchester vor zwei Jahren begonnen hatte, fortgesetzt.

Speziell für Kinder gibt es am 3. und 4. September erneut das beliebte Werk „Peter und der Wolf“ von Sergeij Prokofjew sowie die unterhaltsame und lehrreiche Suite „Von Äpfeln, Blümelein und Instrumenten“, eine Komposition des rührigen Orchesterleiters Knut Andreas. In Zusammenarbeit mit dem Kreismusikschule Potsdam-Mittelmark „Engelbert Humperdinck“ wird im November eine Szenische Aufführung der beliebten Märchenoper „Hänsel und Gretel“ über die Bühne in Potsdam und Kleinmachnow gehen. Der auf dem Süd-West-Friedhof in Stahnsdorf begrabene Komponist ist nicht nur Namenspate der Musikschule, sondern sein 90. Todestag findet in diesem Jahr statt.

Doch bevor diese vielversprechenden Ereignisse realisiert werden, erklingt ein klassisches Sinfoniekonzert im April mit Werken von Josef Haydn, Modest Mussorgsky und Bohuslav Martinu. Bei all den weit über Potsdam hinausreichenden Aktivitäten und dem stetig wachsenden Zuspruch, den das Collegium musicum findet, erscheint es umso verwunderlicher, das das traditionsreiche Amateurorchester bis heute ohne institutionelle Unterstützung auskommt. Einige Werke konnten aufgrund hoher Leihgebühren schon nicht aufgeführt werden. Ein Wunsch ist daher, dass der beachtliche kulturelle und soziale Beitrag, den dieses Orchester leistet, auch die gebührende Anerkennung findet. Babette Kaiserkern

Babette Kaiserkern

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