zum Hauptinhalt
Wolfgang Hasleder.

©  Manfred Thomas

Kultur: Haydn, Beethoven und Schubert Konzert mit Ensemble Quatuor Voltaire

Passend zum November und dem Ewigkeitssonntag werden in den letzten Konzerten der Konzertreihe „Harmonia Mundi – Musica Coelestis“ in diesem Jahr am morgigen Freitag im Bürgerhaus am Schlaatz und am Sonntag im Friedenssaal der Villa Tieck besonders ergreifende, tragische Streichquartette mit dem Ensemble Quatuor Voltaire unter dem Titel „In Aeternam“ aufgeführt. Diese Quartette von Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven und Franz Schubert spiegeln den existenziellen Konflikt wider, in dem sich die Komponisten der Wiener Klassik nach dem Ablegen des emotionalen Korsetts der Barockmusik wiederfanden.

Stand:

Passend zum November und dem Ewigkeitssonntag werden in den letzten Konzerten der Konzertreihe „Harmonia Mundi – Musica Coelestis“ in diesem Jahr am morgigen Freitag im Bürgerhaus am Schlaatz und am Sonntag im Friedenssaal der Villa Tieck besonders ergreifende, tragische Streichquartette mit dem Ensemble Quatuor Voltaire unter dem Titel „In Aeternam“ aufgeführt. Diese Quartette von Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven und Franz Schubert spiegeln den existenziellen Konflikt wider, in dem sich die Komponisten der Wiener Klassik nach dem Ablegen des emotionalen Korsetts der Barockmusik wiederfanden.

Joseph Haydns Quartett Nr. 68 in d-Moll, op. 103 blieb unvollendet, nachdem er zwei Sätze komponiert hatte, verließ ihn die Kraft. Nach mehreren Jahren des Wartens wurde es 1806 sein musikalisches Lebewohl, er schrieb auf einem Blatt dazu „Hin ist alle meine Kraft, alt und schwach bin ich“. Unerwiderte Liebe soll der Auslöser für die düstere Stimmung von Ludwig van Beethovens „Quartetto serioso“ gewesen sein, ein auffallend kurzes Quartett, das unglaublich verdichtet nur nach gebündelter Aussage strebt. Die Grundstimmung ist tragisch verhangen, stürmisch und reflektiert auch die Auseinandersetzung mit der napoleonischen Besatzung. Unvermittelt beendet jedoch eine quirlige, optimistische Coda das sonst so aufwühlende Werk. Franz Schuberts spätes Streichquartett Nr. 14 in d-Moll trägt den Beinamen „Der Tod und das Mädchen“, denn der zweite Satz ist eine Variationsreihe auf die Einleitung zu seinem 1817 geschaffenen Kunstlied gleichen Namens. Im Gegensatz zu Beethovens kurzem Quartett fallen hier die „himmlischen Längen“ auf – der Ausdruck stammt aus Robert Schumanns Beschreibung der großen C-Dur-Sinfonie Schuberts – mit denen Schubert verzweifelt getrieben am eigenen Leben zu hängen scheint, dessen nahes sicheres Ende umso deutlicher vor des betroffenen Zuhörers Ohren tritt.

Der Musiker und Ensembleleiter Wolfgang Hasleder begründete die Reihe „Harmonia Mundi – Musica Coelestis“ für Alte Musik vor fünf Jahren. Pro Jahr sind unter diesem Titel vier Doppelkonzerte im Bürgerhaus am Schlaatz und im Friedenssaal zu erleben. Die „In Aeternam“-Konzerte werden vom neu gegründeten Ensemble Quatuor Voltaire in der Besetzung Wolfgang Hasleder und Franziska Hahn (Violine), Marion Leleu (Viola), Alexander Koderisch (Violoncello) gespielt. PNN

„In Aeternam“ am morgigen Freitag um 18.30 Uhr im Bürgerhaus am Schlaatz bei freiem Eintritt, und am Sonntag, dem 23. November, um 17 Uhr im Friedenssaal der Villa Tieck, Schopenhauerstraße 24. Der Eintritt kostet 14, ermäßigt 10 Euro

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })