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Kultur: Hinter die Kulissen gucken Astrid Frohloff moderiert bei „lit:potsdam“
Es war ein ganz altmodischer Wunsch, der sie ins Nachrichten-Geschäft trieb: „Ich will dazu beitragen, dass Dinge, die nicht in Ordnung sind, sich verbessern“, sagte sie in einem SWR-Interview. Missstände aufklären, Hintergründe erklären, so etwas.
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Es war ein ganz altmodischer Wunsch, der sie ins Nachrichten-Geschäft trieb: „Ich will dazu beitragen, dass Dinge, die nicht in Ordnung sind, sich verbessern“, sagte sie in einem SWR-Interview. Missstände aufklären, Hintergründe erklären, so etwas. Aber auch eine erfahrene Reporterin wie sie stößt an Grenzen, das merkt sie etwa bei den Recherchen für ihr Polit-Magazin „Kontraste“.
Trotzdem ist ihre Situation als deutsche Fernsehjournalistin natürlich vergleichsweise komfortabel, das weiß sie auch aus ihrer Arbeit als geschäftsführendes Vorstandsmitglied im Verein „Reporter ohne Grenzen“. Wie die Bedingungen für Journalisten in anderen Ländern, insbesondere in Krisenregionen, aussehen, hat sie am eigenen Leib erfahren: Lange war sie Korrespondentin im Nahen Osten, in Jerusalem baute sie für Sat.1 ein Fernsehstudio auf und wurde zum politischen Gesicht des Senders. „Dort habe ich erlebt, wie in autoritären Staaten journalistische Berichterstattung behindert, eingeschränkt oder verboten wurde. Filmbeiträge wurden zensiert, Kollegen und Mitarbeiter gerieten unter Beschuss und wurden verletzt“ sagt sie. Zwei ihrer Kollegen mussten ihren Einsatz sogar mit dem Leben bezahlen. Ein Grund mehr für sie, sich dafür einzusetzen, dass Journalisten in aller Welt ungehindert berichten können und wegen kritischer Äußerungen nicht im Gefängnis landen oder gar ihr Leben lassen müssen.
Astrid Frohloff wurde 1962 in Wittingen geboren, sie studierte erst Politik- und Literaturwissenschaft in Hannover und München, dann Journalistik in Hannover und Austin, Texas. Später arbeitete sie als Nachrichtenchefin bei RTL und als Redakteurin beim NDR in Hamburg. Von 2007 bis 2010 war sie Gastgeberin der rbb-Talksendung „Im Palais“. Seit 2009 moderiert sie die Politikmagazine „Klartext“ (rbb) und „Kontraste“ (ARD). Bessere Voraussetzungen kann man eigentlich gar nicht mitbringen, um eine Debatte zwischen der kritischen Autorin Janne Teller und dem Außenminister Frank-Walter Steinmeier zu moderieren. Wie sie das macht, ist am Sonntag, dem 24. August, ab 11 Uhr beim Literaturfestival „lit:potsdam“ in der Schinkelhalle zu erleben. alm
An dieser Stelle stellen wir bis zum Beginn von lit:potsdam am 22. August täglich einen der teilnehmenden Autoren vor.
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