Kultur: „Hommage“ Plattitüden in allen Strophen und im Refrain
Poetische und kompositorische Hommage auf Personen und Orte sind eine schöne Sache. Potsdam ist damit gerade nicht verwöhnt.
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Poetische und kompositorische Hommage auf Personen und Orte sind eine schöne Sache. Potsdam ist damit gerade nicht verwöhnt. In den neunziger Jahren hatte Louis Ferdinand Prinz von Preußen nach einem wohlgefeilten Text von Eva Dobrzinski ganz romantisch ein Loblied auf Potsdam gesungen. Und man kann es sogar mitsingen. Bei dem neuen Potsdam-Lied, das als CD herauskam, dürfte es in dieser Hinsicht etwas schwieriger werden. Schon allein beim sperrigen Text der ersten Strophe stockt man. Da heißt es: „Aus der Not zu Ruhm und neuem Glanz / wächst du täglich ein kleines Stückchen mehr. / Nie verlorst du deine Balance, / bist so schön, schön wie selten wer“. Auch die folgenden Strophen sind von Allgemeinheiten nur so durchgedrungen. Höhepunkt: „Deine Menschen sind wach und ihr Herz ist gut /Niemals fehlte ihnen je der Mut“. Da kann man sich für die freundliche Ermunterung bedanken und sie getrost nach Dresden, Görlitz oder Erfurt weiterreichen. Plattitüden hört man von vorn bis hinten, auch wenn die Schlösser und Seen oder der „Alte Fritz“ Erwähnung finden. Und die Musik? Sie beansprucht durch ihre Bescheidenheit in der Melodik und durch den Mangel an Originalität eigentlich wenig Aufmerksamkeit. Eine gut gemeinte Hommage, mehr nicht. Der Text stammt von Jens Erdmann, die Musik von Christoph Wirsching und als Sänger hört man Holger Hillmann. K.Bü.
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