Kultur: „In der Welt habt ihr Angst“

Bei der Verfilmung seines eigenen Drehbuchs schlägt Hans W. Geißendörfer geschickt leise Töne an und vertraut auf das spannungsreiche, mitreißende Spiel seiner drei Hauptakteure. Dank ihrer nuancenreichen Darstellungen und der umsichtigen Regie entsteht das kluge Psychogramm einer intensiven, leidenschaftlichen Liebe sowie einer komplexen Vater-Tochter-Beziehung.

In dem Film „In der Welt habt ihr Angst“, der am Sonntag, dem 27. Februar um 19 Uhr im Thalia zur Vorpremiere gelangt, geht es um die Musikstudentin Eva (Anna Maria Mühe), die sich unsterblich in den Musiker Jo (Max von Thun) verliebt hat. Die beiden brennen leidenschaftlich füreinander. Ihre Liebe ist so groß, dass Eva ihrem Freund sogar in die Heroinsucht folgt. Doch Eva wird schwanger, und die beiden planen den kalten Entzug in der Abgeschiedenheit Neuseelands. Evas Vater (Hanns Zischler) verweigert seine finanzielle Unterstützung und bricht den Kontakt ab. Auch von anderer Seite ist kein Geld zu erwarten. In ihrer Not entscheiden Eva und Jo spontan, einen Laden auszurauben. Dieser Versuch geht schief. In Panik erschlägt Eva den Ladenbesitzer. Jo landet in U-Haft, Eva kann mit der Pistole des Ladenbesitzers flüchten. In ihrer Verzweiflung hält sie stille Zwiesprache mit Jo, mit dem sie stärker als je zuvor innerlich verbunden ist.

Im Anschluss an die Vorstellung gibt es ein Filmgespräch mit Hans W. Geißendörfer, Erfinder und Produzent der „Lindenstraße“. kip