
© Andreas Klaer
Kultur: Indische Klänge unterm Sternenhimmel Konzert mit Sebastian Dreyer im Planetarium
Raga bedeutet übersetzt Farbe. „Bei dieser Musik geht es um ein musikalisches Stimmungsbild, das beim Zuhörer ausgelöst werden soll“, so der Potsdamer Sitarspieler Sebastian Dreyer.
Stand:
Raga bedeutet übersetzt Farbe. „Bei dieser Musik geht es um ein musikalisches Stimmungsbild, das beim Zuhörer ausgelöst werden soll“, so der Potsdamer Sitarspieler Sebastian Dreyer. Sie sind geschrieben für jede Tages- und Nachtzeit, für die Jahreszeiten und jegliche Stimmungen und wollen den jeweiligen Gemütszustand des Menschen widerspiegeln. Ziel eines Musikers muss es immer sein, sagt Sebastian Dreyer, einen Raga so zu spielen, dass er packend und faszinierend, voller Farben, Eindrücke und Gefühle, atemberaubend und verzückend wie eine gute Geschichte ist. Am kommenden Sonntag ist Dreyer mit dem indischen Tablaspieler Ashis Paul im Planetarium der Urania zu erleben. „Indische Klänge unterm Sternenhimmel“ ist ihr Konzert überschrieben.
Indische Ragas – das sind Melodien von Tag und Nacht, Licht und Schatten, Sonne und Mond. Sebastian Dreyer und der aus Kalkutta stammende Tablavirtuose Ashis Paul schöpfen aus dem reichen Fundus indischer Klangkunst und präsentieren Ragas, die auf den Hörer ihre magische Wirkung ausüben. Mit dem Saiteninstrument Sitar und dem Trommelpaar Tabla werden bei dem Konzert die populärsten Instrumente der indischen klassischen Musik zu erleben sein.
Eröffnet wird ein Raga mit dem Alap, ein oft meditatives, rhythmusfreies Vorstellen der musikalischen Grundstruktur, der Grundmelodie des jeweiligen Ragas. Allein in dieser variantenreichen Vorstellung zeigt sich schon die Fertigkeit und Verinnerlichung bei dem Musiker. Fast übergangslos geht es dann in die Rhythmusteile Johr und Gat. Der erste ohne, der zweite mit Begleitung der Handtrommeln Tabla, die dann die Sitar in immer rasanterem Tempo und mittels virtuoser Variationen zu ausgelassenen Improvisationen treiben.
Sebastian Dreyer ist einer der wenigen europäischen Instrumentalisten, die sich der indischen Raga-Musik in ihrer traditionellen Form widmen. In seinem Spiel vereint er den klassischen Instrumentalstil mit Einflüssen aus den indischen Gesangstraditionen. In Deutschland und Indien hat der 35-jährige Dreyer das Spiel auf der Sitar, dem traditionellen Zupfinstrument, erlernt. Noch heute nimmt er Unterricht und reist dafür auch ins indische Kalkutta. Dort lebt sein Lehrer Partha Chatterjee, ein Schüler des Großmeisters Nikhil Banerjee. PNN
„Indische Klänge unterm Sternenhimmel“ mit Sebastian Dreyer und Ashis Paul am Sonntag, dem 27. April, um 18 Uhr im Planetarium der Urania in der Gutenbergstraße 71/72. Der Eintritt kostet 12, ermäßigt 10 Euro
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: