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Kultur: „Institution“

Hans-Jochen Röhrig wird heute 65 Jahre alt

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65 Jahre wird Hans-Jochen Röhrig am heutigen Sonnabend und kann dabei auf ein ereignisreiches und ruheloses Schauspielerleben zurückblicken. Von „Ruhestand“ will er aber dennoch nichts wissen. Zu sehr hat sich Hans-Jochen Röhrig dem Schauspielerberuf mit Haut und Haaren verschrieben, als dass er ihn einfach an den Nagel hängen könnte. Sicher, auf der Bühne des Hans Otto Theaters wird man den vielseitigen Schauspieler nur noch hin und wieder als Gast sehen, so zum Beispiel in der nächsten Spielzeit als Gymnasiallehrer Professor Gollwitz an der Seite von Katharina Thalbach in der so erfolgreichen Inszenierung von „Der Raub der Sabinerinnen“.

Wenn nur noch selten als Schauspieler auf der Bühne, umso öfter wird man den „Vorleser“ Hans-Jochen Röhrig auf den diversen Lesepodien in nächster Zukunft erleben können, wo er ja inzwischen zu einer „Institution“ geworden ist. Denn sie sind kaum alle zu nennen, die zahlreichen literarischen Matineen, die Hans-Jochen Röhrig in den vergangenen zwei Jahrzehnten aus der Taufe gehoben, vorbereitet, eingerichtet und denen er als unverwechselbarer Interpret auch maßgeblich seinen Stempel aufgedrückt hat.

Hier konnte der gelernte Bibliothekar seine besondere Liebe zur Literatur öffentlich ausleben und seinem Gespür vor allem für die humoristischen Seiten seiner Autoren freien Lauf lassen. Besonders die märkischen Dichter, allen voran Fontane, haben es Hans-Jochen Röhrig dabei angetan. Die Lesungen der Fontaneschen Romane – gemeinsam mit seinen Schauspiel- und Musikerkollegen – müssen sicher zu den Höhepunkten der Matineereihen gezählt werden und haben beim Publikum und bei der Presse einen entsprechenden Nachhall gefunden.

Auch in der kommenden Spielzeit werden unter dem Titel „Leselust in Brandenburg“ wieder märkische Autoren wie Theodor Fontane, Heinrich Mann, Erich Kästner und Hans Fallada zu Gehör gebracht und sich sicher wieder einer getreuen Zuhörerschaft erfreuen.

Wer den Vielbeschäftigten auch einmal im Fernsehen erleben möchte, der hat dazu täglich in der ARD-Serie „Wege zum Glück“ Gelegenheit.

Also vom Abschiednehmen aus der Schauspielerei und dem öffentlichen Leben kann keine Rede sein. Das würde zu dem umtriebigen, rastlosen und vor Ideen sprudelnden Schauspieler, der Hans-Jochen Röhrig ist, so gar nicht passen. M.Ph.

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