Sich singend und spielend verstehen: Integrationsprojekt „Heimatsounds“ startet
Geredet über Integration wird ja viel. Wie sie aussehen muss, was man erwarten darf und was nicht und ob sie überhaupt funktioniert.
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Geredet über Integration wird ja viel. Wie sie aussehen muss, was man erwarten darf und was nicht und ob sie überhaupt funktioniert. Am Ende weiß es keiner so richtig. Am besten ist, es einfach zu versuchen. Das macht das Waschhaus ab Anfang September – dann startet das Projekt „Heimatsounds“. Potsdamer und Geflüchtete musizieren dabei gemeinsam. Unter Anleitung, klar, sonst wäre es kein Projekt.
Was zum Einsatz kommt – Stimme oder Instrument, ist egal. Wichtig ist, es klingt. Musik funktioniert erst mal ohne Worte und schafft es trotzdem besser als jedes andere Medium, Gefühle zwischen den Menschen hin- und herschwappen zu lassen. Mit Melodien und Texten lassen sich Hoffnungen ausdrücken und Ängste.
Wenig ist individueller als die Stimme eines Menschen – und trotzdem ist es jedes Mal großartig, wenn viele Stimmen zusammen klingen. Und oft ist die Stimme das einzige Instrument, das Menschen, die auf der Flucht sind, mit sich nehmen können. In dem Projekt, geleitet von Christian Leonhardt, sollen sich die Teilnehmenden in einem geschützten Rahmen über die Musik ausdrücken, sich kennen- und verstehen lernen.
„Wir stehen vor der großen Aufgabe, das Miteinander zu gestalten. Kulturelle Projekte können da unterstützend wirken, das Miteinander zu finden und zu leben“. sagt Leonhardt. In dem Projekt „Heimatsounds“ gehe es um die Herkunft jedes Einzelnen und das gemeinsame Zusammenleben aller. Geplant ist, dass sich bis zu 30 Geflüchtete und Potsdamer einmal wöchentlich treffen – musikalisch angeleitet von Eugen Zigutkin. „Im Mittelpunkt steht der interkulturelle Erfahrungsaustausch und das Miteinander“, so Leonhardt weiter. Wer bereits ein Instrument spielt oder Erfahrung im Bereich Gesang hat, kann sich gern unter der Telefonnummer (0331) 58 25 94 22 oder über heimatsounds@gmail.com melden. Nach den ersten Proben wird entschieden, ob ein Chor, eine Band oder ein kleines Ensemble zusammengestellt wird. Die Proben finden ab dem 5. September bis zum 12. Dezember jeden Montag von 18 bis 20.30 Uhr im Waschhaus statt. Das Projekt endet mit einem Abschlussfest im Dezember. alm
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