Kultur: Jung und alt in großer Harmonie Sinfonische Klänge
zur Weihnachtszeit
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Die Sinfonischen Klänge zur Weihnachtszeit sind immer wieder ein erfreuliches Erlebnis. Auch beim siebten Mal bescherte das Konzert mit dem Jugendsinfonieorchester, dem Gemischten Chor und dem Kinderchor der Städtischen Musikschule Potsdam dem Nikolaisaal ein volles Haus und viele zufriedene Gesichter. Diese Mischung stimmt einfach. Dazu gehört, dass es dabei um eine sympathische Form des Sponsorings für regionale Projekte geht.
Diesmal fiel der Erlös des wiederum von der Mittelbrandenburgischen Sparkasse getragenen Abends an das Exploratorium Potsdam e. V., die wissenschaftliche Mitmachwelt für Kinder. Doch an diesem Abend gaben nicht die Naturwissenschaften, sondern die Musik den Ton an. Symphonische Werke aus Klassik und Romantik, Chormusik und Weihnachtslieder versetzten Zuhörer und Mitwirkende in die schönste Vorweihnachtsstimmung.
Das Jugendsinfonieorchester der Städtischen Musikschule hatte unter der bewährten Leitung von Jürgen Runge erneut prächtige Werke einstudiert. Trotz regelmäßig natürlicher Fluktuation in einem solchen Orchester erstaunt die Homogenität und Klangschönheit immer wieder. Nur ein derartiges Konzert ermöglicht es, die üblichen Aufführungsregeln zu unterlaufen und sinfonische Sätze von drei verschiedenen Komponisten zu quasi einem Konzert zusammenstellen. Aber es hat funktioniert.
Zu Beginn verbreitete Robert Schumanns Scherzo aus der 1. Sinfonie B-Dur, der „Frühlingssinfonie“, heiteren Frohsinn. Sein wechselhafter, stimmungsreicher Charakter kam gut zum Ausdruck. Den beschaulichen zweiten Satz lieferte Wolfgang Amadeus Mozart mit dem Larghetto aus dem c-moll-Klavierkonzert. Sehr behutsam setzte der junge Pianist Christian Adler das glitzernde Tongespinst in Szene, das von den munteren Holzbläsern heiter beantwortet wurde. Eine schwere Fracht war der erste Satz aus César Francks einziger Sinfonie, der alle Instrumente individuell forderte. Anschwellende Bläserfronten, weiche Hornklänge, flirrende Streicherwogen malten raffinierte Klangfarben der französischen Spätsinfonik.
Auch die Chöre riefen unter der zuverlässigen Leitung von Marion Kuchenbecker viel Begeisterung hervor. Neben bewährten Werken wie dem ersten Satz aus Felix Mendelssohns rauschender Kantate „Vom Himmel hoch“ und klassischen Weihnachtsliedern gab es viel Neues zu hören. Eher herben Charme verströmte das altbekannt-innige „Ave Maria“ nach Johann Sebastian Bach / Charles Gounod mit den Gesangssolisten Max, Florian und Sebastian und mit Lukas Chotjewitz am Klavier. Die drei kleinen Sänger gaben auch bei Bachs „O Jesulein zart“ den Ton bravourös an. Variation und Steigerung lauteten die Prinzipien beim schlichten Volkslied „Still, still, weil''s Kindlein schlafen will“.
Bei englischen und deutschen Weihnachtsliedern fanden sich Kinderstimmen und Erwachsenenstimmen in großer Harmonie zusammen. Die „Sinfonischen Klänge zur Weihnachtszeit“ boten erneut ein gelungenes Konzert und ein Gemeinschaftserlebnis für Alt und Jung. Babette Kaiserkern
Babette Kaiserkern
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