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Kultur: „Kehrt zum Alten zurück, es wird ein Fortschritt sein!“

Das Eröffnungskonzert mit dem Neuen Kammerchor Potsdam in der Erlöserkirche

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Den Auftakt zur zweiwöchigen Konzertreihe „Vocalise“ geben am kommenden Sonntag in der Erlöserkirche der Neue Kammerchor Potsdam und das Neue Kammerorchester Potsdam unter der Leitung von Ud Joffe mit sakraler Musik der italienischen Romantik. Im Mittelpunkt stehen die Komponisten Giuseppe Verdi und Luigi Cherubini – das zentrale Werk des Abends ist das Requiem in c-Moll von Cherubini. Das Leben Cherubinis (1760-1842) erstreckt sich über die musikalische Klassik bis in die frühe Romantik. Heute sind vor allem seine Kompositionen im Bereich der Oper und Kirchenmusik bekannt. Cherubinis berühmteste Komposition, das Requiem in c-Moll, wurde von Schumann und Brahms sehr geschätzt. Beethoven wünschte es sich sogar zur eigenen Totenmesse. Das schwermütige, düstere Requiem überzeugt durch seine große, formale Geschlossenheit, durch musikalische Dichte und eine Aussagekraft, die in voller Konzentration auf das Wesentliche jede pure Äußerlichkeit vermeidet. Die Verbindung der strengen Schönheit des polyphonen Satzes mit gekonnter Instrumentation und Gestaltungskraft machen dieses Werk so bedeutsam. Trotz dramatischer Akzente strahlt der lyrische Ausdruck seiner Musik immer hindurch.

Zu Cherubinis vergleichsweise wenigen Instrumentalwerken zählt der Marche funèbre – komponiert anlässlich der Trauerfeierlichkeiten für den in Paris ermordeten bourbonischen Herzog von Berry. Bestimmt wird der Trauermarsch von einer düsteren Stimmung, dunklen Klangfarben und schmerzhaften Dissonanzen.

Im Schaffen des Großmeisters der italienischen Oper Giuseppe Verdi spielte Chormusik, soweit sie nicht der Oper diente, nur eine Nebenrolle. „Tornate all' antico, sarà un progresso!“ – Kehrt zum Alten zurück, es wird ein Fortschritt sein! Diesen Satz prägte Giuseppe Verdi am Ende seines Lebens als er sich in seiner letzten Schaffensphase von der Oper ab- und der Kirchenmusik zuwandte. Das Ergebnis dieses Wandels hielt Verdi in seinen „Quattro pezzi sacri“ (Vier sakrale Stücke) für a-cappella-Chor fest, von denen zwei, Laudi alla Vergine Maria und Ave Maria, das Konzert eröffnen werden.

Der Neue Kammerchor Potsdam, im Jahr 1999 von Ud Joffe ursprünglich als ein a-cappella-Ensemble gegründet, widmete sich auch bald der Chorsinfonik. Heute besticht er durch seine hohe stimmliche Flexibilität und einem Repertoire von beeindruckender Breite. In diesem Jahr begeisterte der Chor bereits in der Erlöserkirche in einem a-cappella-Konzert mit der Messe für Doppelchor von Frank Martin, sang im August 2011 bei den „Seefestspielen Berlin“ in Die Zauberflöte, konzertierte in einem Konzert in der Waldbühne Berlin mit Anna Netrebko, Jonas Kaufmann und Erwin Schrott und wirkt derzeit mit in der Winteroper 2011 mit der Kammerakademie Potsdam im Neuen Palais. Nun kehrt der Chor zu seinem „antico“ zurück und eröffnet gemeinsam mit dem Neuen Kammerorchester Potsdam unter dem Dirigat seines Gründers und Leiters, Ud Joffe, die Vocalise 2011. kip

Die PNN verlosen am heutigen Donnerstag ab 10 Uhr 3x2 Karten für das Eröffnungskonzert am 13. November in der Erlöserkirche unter Tel.: (0331) 23 76 116

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