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Kultur: „Kleiner Hai“ für Julie Zehs „Spieltrieb“

Zum zweiten Mal verlieh der Literaturladen Wist in Potsdam seinen mit 500 Euro dotierten Literaturpreis „Der kleine Hai“. Er ging an die 30-jährige Schriftstellerin Julie Zeh für ihr Buch „Spieltrieb“.

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Zum zweiten Mal verlieh der Literaturladen Wist in Potsdam seinen mit 500 Euro dotierten Literaturpreis „Der kleine Hai“. Er ging an die 30-jährige Schriftstellerin Julie Zeh für ihr Buch „Spieltrieb“. „Ich habe bereits zwei Bücher von der Autorin gelesen, das jetzige ist die Krönung“, begründet Carsten Wist seine Entscheidung. In dem Buch gehe es um Gewalt unter Jugendlichen an der Schule. „Fast aus dem Nichts begehen zwei eigentlich recht kluge und auch nicht unbedingt sadistisch veranlagte Schüler eine Gewalttat an ihrem Lehrer, was zu einem blutigen Ende führt. Obwohl das Motiv offen bleibt, stellt Julie Zeh in ihrem fast 600-Seiten-Roman für mich die richtige Frage: Sind uns die Wertprinzipien verloren gegangen? Ohne zu schlaumeiern, erzählt das Buch, dass es keine richtigen Maße mehr gibt, die Spielregeln in der Familie ebenso verwässern wie in der Gesellschaft. Und natürlich stellt sich auch die Frage, was das eigene Leben wert ist. Denn die Jugendlichen handeln bewusst, können erahnen, welche Folgen ihre Tat nach sich zieht.“ Für Carsten Wist zeichnet sich das Buch aber auch durch eine große erzählerische Spannung aus. Die in Bonn geborene Autorin, die jetzt in Leipzig zu Hause ist, hat per Telefon von dem Preis erfahren. „Sie hat ihn gern angenommen, und ihn als ,wirkliches Mäzenatentum“ kommentiert.“ Wann der Preis übergeben wird, ist noch offen, da sich die Autorin derzeit in Krakau aufhält. JÄ

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