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Höchste Zeit. Die stark geschädigte Schedelsche Weltchronik.

©  jab

Kultur: „Kulturträger“ werden gebraucht

Neue Spendenaktion für das Potsdam-Museum

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Hans-Joachim Giersberg, früherer Generaldirektor der Schlösserstiftung und mittlerweile Ehrenbürger Potsdams, wollte keine Geschenke zu seinem 75. Geburtstag, den er Anfang März feierte. Er wollte dem Potsdam-Museum etwas Gutes tun und bat daher die Gratulanten um Geldspenden (PNN berichteten). Und nun ist Giersberg der erste „Kulturträger“ des städtischen Museums, obwohl die Aktion „Kulturträger gesucht“ erst am gestrigen Donnerstag offiziell vorgestellt wurde. Für die Restaurierung eines großen Biedermeier-Wandspiegels aus dem Jahr 1820 konnte Giersberg durch die Spenden die notwendige Summe von 1300 Euro aufbringen.

Zusammen mit dem Vorsitzenden des Fördervereins des Potsdam-Museums, Markus Wicke, stellte Direktorin Jutta Götzmann am Donnerstag im Alten Rathaus die Spendenkampagne unter dem Titel „Kulturträger gesucht“ vor. Hintergrund ist die geplante Dauerausstellung, die im Herbst am neuen Museumsstandort im Alten Rathaus eröffnet werden soll. Etwa 490 Exponate aus der Museumssammlung sollen hier zu Potsdams Stadtgeschichte gezeigt werden, die Hälfte muss für die Ausstellung noch restauriert werden. In den meisten Fällen hält sich der Aufwand in Grenzen, doch bei gut 60 Exponaten ist mehr Arbeit notwendig. Und weil das Museum diese Restaurationskosten nicht aus dem eigenen Etat finanzieren kann, wurde jetzt ein Restaurierungskatalog mit zwölf Sammlungsobjekten vorgestellt, für die unter dem Motto „Ich trage das Museum“ Spender als „Kulturträger“ gesucht werden. Mit der Schedelschen Weltchronik aus dem Jahr 1493 – notwendige Spende 5050 Euro –, dem Porträt der Flora Nürnberg von 1840 – notwendige Spende 1210 Euro – und der Attila eines Husaren, der typischen Uniform der Leibgarde Kaiser Wilhelms von 1905 – notwendige Spende 400 Euro – wurden drei solcher aufwändig zu restaurierenden Ausstellungsstücke vorgestellt. Die Gesamtkosten der konservatorischen und restauratorischen Maßnahmen für die zwölf ausgewählten Exponate belaufen sich auf 22 000 Euro.

Eine anteilige Patenschaft ist ab einem Wert von 100 Euro möglich. Für die Nennung des Paten auf dem Objektschild ist eine Übernahme von mindestens 50 Prozent der Restaurierungssumme erforderlich. Das Engagement der „Kulturträger“ wird mit einer Jahreskarte für die Dauerausstellung des Potsdam Museums und auf Wunsch mit der namentlichen Nennung auf der Tafel der Förderer und Paten im Museumsfoyer gewürdigt. Doch wie Jutta Götzmann und Markus Wicke betonten, sei jede noch so kleine Spende willkommen. D.B.

Weitere Informationen zum Restaurierungskatalog unter www.fvpm.de und unter www.potsdam.de/potsdam-museum

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