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Musikfestspiele Potsdam Sanssouci 2015: La Púrpura de la Rosa

"Musik und Gärten" - so lautet das Motto der diesjährigen Musikfestspiele Potsdam Sanssouci, die vom 12. bis zu 28. Juni stattfinden. Angela Runge über La Púrpura de la Rosa.

Stand:

Diese in Europa der Mehrheit des Publikums sicherlich unbekannte Barock-Oper des SüdamerikanersTomás de Torrejón y Vélasco hatte am 19.Juni 2015 in Potsdam Premiere und kann als großes Ereignis der Saison bezeichnet werden. Im Palmensaal der Orangerie, der sich als Spielort schon im vorigen Jahr bewährt hat, richtete Nicolas Bovey für den Regisseur und Puppenspieler Hinrich Horstkotte geschickt allerlei Auftrittsorte mit Graben und Klapptürchen in einem Wiesengelände ein, die Kämpfern und dem Drachen (befehligt von Mars), dessen Gegenspieler Amor, Adonis und einem Bauernpaar in dem turbulenten Stück dienten. Ohne massive Bühneneinbauten konnten mittels Puppen, eines Spiegels, eines Reifrocks, immer wieder Vorgänge auf die amüsanteste Weise gezeigt werden. Amor, Mensch und Puppe in gekonnter und überraschender Puppenspielweise geführt, konnte sogar fliegen. Hätte es all diese wunderbaren Einfälle nicht gegeben, so hätten allein die Musik und das vor der Bühne plazierte Orchester unter der musikalischen Leitung von Eduardo Egüez sowie die herausragenden Stimmen der Sänger in sämtlichen Partien den Besuch zu einem Erlebnis gemacht. Ist das Stück doch ein leidenschaftliches Plädoyer für die Liebe und gegen die Eifersucht, gefasst in temperamentvolle, auch leise und lyrische Musik in durchkomponierter Weise. Ein Unfall der mit betörender Stimme singenden Adonis-Darstellerin, die trotz Fußverletzung die Vorstellung stimmlich uneingeschränkt zu Ende bringen konnte, erschreckte das Publikum, doch wurde der Spielpart von den Puppenspielern so souverän improvisiert, dass er ganz organisch wirkte. Venus an ihrer Seite war Francesca Lombardi Mazulli, Mars Mariana Rewerski, der Drache der Counter Maximiliano Banos, Belona Anna Alàs i Jové, Amor war Magdalena Padilla, Celfa war Olga Pitarch und Chato war Furio Zanasi. Sie alle garantierten mit ihren Stimmen eine Aufführung von hoher Qualität und seltener Harmonie. Auch dafür gebührt der Leitung Dank.

Diese Kritik entstand in Zusammenarbeit mit unserem Partner Musikfestspiele Potsdam Sanssouci.

Mehr über die Musikfestspiele erfahren Sie HIER >>

Angela Runge

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