Kultur: „Lange Weile, Potsdam“ in Fotos
Potsdams Wohnzimmer „Belmundo“ zeigt derzeit eine Ausstellung des Fotografen Daniel Klaucke, die sich auf entschleunigte Weise den Straßen der Stadt fotografisch nähert. Neben den sieben gehängten Arbeiten sind 25 Aufnahmen aus allen Stadtteilen entstanden, die in einem Katalog zu sehen sind.
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Potsdams Wohnzimmer „Belmundo“ zeigt derzeit eine Ausstellung des Fotografen Daniel Klaucke, die sich auf entschleunigte Weise den Straßen der Stadt fotografisch nähert. Neben den sieben gehängten Arbeiten sind 25 Aufnahmen aus allen Stadtteilen entstanden, die in einem Katalog zu sehen sind. Über die Entstehung schreibt der Fotograf: „Fotografie gibt dem Augenblick Dauer. Wird aus dem Augenblick eine lange Weile, fällt Licht länger in die ,dunkle Kammer’, in die Kamera. Es entsteht eine Chiffre des Motivs. Der zeitliche Anfang des Bildes ist am Ende des Belichtens schon Vergangenheit. Währenddessen hinterlassen die vorbeiziehenden Elemente ihren Abdruck; eine vergängliche, virtuelle Substanz.“ Der Raum werde mittels der Zeit komprimiert.
Die Serie entsprang dem Bedürfnis, seine Geburtsstadt Potsdam anders zu sehen. Dazu befuhr er Straßen, die eine besondere Bedeutung für ihn haben. Es sind biografische Stationen: Wohnorte, Spielplätze, Wegstrecken oder Begegnungsfelder. „Ich habe sie Hunderte oder Tausende Male erblickt und ließ sie fotografisch passieren.“
In den Arbeiten sind die in Potsdam so wichtigen Fassaden abwesend. Die steinharte Materie ist eingegangen in die Aura eines Ortes zu einer gewählten Tageszeit. „Ich habe auf das wörtlich Bei-Läufige gesetzt. Es entstanden Geister-Bilder, die nichts Übernatürliches haben“, so Daniel Klaucke. PNN
Zu sehen bis zum 4. Oktober im „Belmundo“, Jägerstraße 40
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