Kultur: Lebensreise in Dur und Moll
Ernst-Ulrich von Kameke liest aus seinen Lebenserinnerungen
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Der Hamburger Organist, Komponist und Dirigent Prof. Ernst-Ulrich von Kameke wird bei den Bach-Tagen am 2. September um 17 Uhr im IHK-Forum aus seinem autobiografischen Roman lesen. Musikalische, politische und kirchliche Berühmtheiten begleiteten den Lebensweg des jetzt 80-Jährigen. Der Autor rahmt die Lesung mit Musik von Johann Sebastian Bach ein.
Ernst-Ulrich von Kameke erhielt als gebürtiger Potsdamer seine ersten musikalischen Eindrücke im Knabenchor St. Nikolai. Bereits mit 13 Jahren wurde er Hilfsorganist an der Potsdamer Garnisonkirche und gründete einen Jugendchor. Die Studien absolvierte er in Berlin, Erlangen und Heidelberg. Als Kantor und Organist begann er 1949 in Eberbach bei Heidelberg, anschließend war er in Düsseldorf tätig. Es folgten 32 Jahre als Kantor und Organist an der Hauptkirche St. Petri in Hamburg, wo er bald zum Kirchenmusikdirektor und an der Hochschule für Musik zum Professor für Orgelspiel ernannt wurde.
Alle Bach-Oratorien hat er in St. Petri mit seinem Bach-Chor aufgeführt, auch andere große Werke der Musica sacra. Mit seinem Chor unternahm er zahlreiche Reisen. Auch als Komponist machte von Kameke sich einen Namen und veröffentlichte mehrere Werke für Orgel, zahlreiche Chorwerke und ein Konzert für Orgel und großes Sinfonieorchester.
Die letzte große Komposition „In Tyrannos – Moabiter Requiem“ entstand 1993/94 und ist ein Oratorium für drei Chöre und großes Orchester zum Gedächtnis des Widerstandes während der nationalsozialistischen Zeit. 1992 gründete Ernst-Ulrich von Kameke die Musik-Akademie für Senioren. Unter seiner Leitung finden jährlich rund 30 Kurse als allgemeine Fortbildungs- und praktische Musikseminare in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern statt.
Seine Autobiografie „Lebensreise in Dur und Moll“ erzählt ein spannendes Leben rund um die Musik ... von einem außergewöhnlichen, kultivierten Elternhaus in Potsdam, von den prägenden Begegnungen mit Musikern wie Wilhelm Furtwängler und Wilhelm Kempff, dem Patenonkel Ulrich v. Hassel oder von dem schwedischen Propst Birger Forell. Berichtet wird auch von Pommern und dem Vorkriegsfranken, von den vielen Musikreisen in alle Welt.
Immer scheint in Ernst-Ulrich von Kamekes Schreiben die Freude durch, Menschen zu treffen und sich von Neuem bereichern zu lassen. Spannend sind auch seine Meditationen über die Musik, die seine Lebensreise in Dur und Moll beenden.bw
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