Kultur: Lepsius schrieb erste Musa-Dagh- Geschichte
Zu der Veranstaltung „Lepsius: ,Das rettende Kreuz’“ laden das Theodor-Fontane-Archiv und das Lepsiushaus am Sonntag, dem 12. Juli um 16 Uhr in die Villa Quandt ein.
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Zu der Veranstaltung „Lepsius: ,Das rettende Kreuz’“ laden das Theodor-Fontane-Archiv und das Lepsiushaus am Sonntag, dem 12. Juli um 16 Uhr in die Villa Quandt ein. Vorgestellt wird die erste Publikation der Musa-Dagh-Geschichte in Deutschland. Die Wurzeln des großen Armenier-Epos „Die vierzig Tage des Musa Dagh“ von Franz Werfel (erschienen 1933) sind in Potsdam zu finden: Bereits mitten im 1. Weltkrieg, zur Zeit des Völkermords an den Armeniern, wollte der Potsdamer Johannes Lepsius den Originalbericht von der Rettung der 4058 armenischen Männer, Frauen und Kinder publizieren, wurde aber durch die deutsche Zensur daran gehindert. So
führte er die deutschen Zensoren in die Irre, indem er den Bericht über die Ereignisse von 1915 in das Mittelalter verlegte. Unter den Augen der Zensur erschien so zum ersten Mal in Deutschland, fast zwei Jahrzehnte vor dem Tatsachenroman von Franz Werfel, dieMusa-Dagh-Geschichte unter dem Titel „Das rettende Kreuz. Eine Kreuzfahrergeschichte“. Sobald die Zensur des Armenier-Themas nach dem 1.Weltkrieg in Deutschland aufgehoben war, erschien in Lepsius’ Potsdamer Dokumenten-Edition „Deutschland und Armenien 1914-1918“ der originale Musa-Dagh-Bericht im Klartext.
Markus Meckel und Hermann Goltz lesen die beiden Versionen parallel. Anschließend gibt es eine Diskussion. PNN
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