Kultur: Lesung zum Gedenken an Bücherverbrennung
Vor 80 Jahren, am 10. Mai 1933, brannten in Deutschland Bücher und Schriften unliebsamer Autoren.
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Vor 80 Jahren, am 10. Mai 1933, brannten in Deutschland Bücher und Schriften unliebsamer Autoren. In dieser „Aktion wider den undeutschen Geist“ haben nationalsozialistische Studenten und Professoren in Berlin und in 21 Universitätsstädten jüdische, marxistische und pazifistische Schriftsteller und Philosophen verfemt, darunter weltberühmte Persönlichkeiten wie Thomas und Heinrich Mann, Franz Werfel oder Bertolt Brecht. Die Stiftung Garnisonkirche veranstaltet in Kooperation mit der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung zum Gedenken an die Opfer der Bücherverbrennung die Lesereihe mit Musik „Bücher – verboten, verbrannt, vergessen!?“
Die nächste Veranstaltung findet am, Mittwoch, 10. April, um 19.30 Uhr in der Kapelle an der Garnisonkirche, Breite Straße 7, statt. Christian Rüss und Klaus Büstrin lesen die Erzählung „Der Tröster“ von Reinhold Schneider. Der Dichter, der von 1932 bis 1937 in Potsdam lebte, schrieb den Text über den Kampf des Jesuitenpaters Friedrich von Spee gegen die Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert, als er erstmals Berichte über das Grauen der Konzentrationslager hörte. Schneiders Texte konnten während der dunklen Jahre des Dritten Reiches meist nur heimlich verbreitet werden. Sie brachten den Schriftsteller mehrfach in Gefahr und die Gestapo ins Haus.
Musikalisch wird die Lesung von der Komposition zu den Kreuzwegstationen Jesu des Potsdamer Kantors Matthias Trommer begleitet. Der Kirchenmusiker wird sie mit Jens Osterland und Dirk Reinecken auf drei Synthesizern zu Gehör bringen. Der Einritt ist frei. PNN
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