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Viel Raum. Schulhof im Evangelischen Gymnasium Bad Marienberg.

© Stiftung Baukultur

Kultur: Licht, Luft und Farbe

Fotoausstellung „Worauf baut die Bildung“

Stand:

Als Erstes fällt die Großzügigkeit auf. Lange breite Flure in kräftigen Farben, von Schülern umringte Sportgeräte in umschlossenen Innenhöfen, lesende Schüler auf Matrazen auf breiten Fensterbänken. Freie Köpfe brauchen freie Entfaltung. Und in diesen Schulen wird sie den Kindern geboten: Platz zum Toben, Malen, Musizieren, Lesen. Nischen zum Nichtstun wie zum kreativen Lernen.

Die Fotoausstellung „Worauf baut die Bildung“, die bis kommendes Frühjahr in der Bundesstiftung Baukultur in der Schiffbauergasse zu sehen ist, zeigt am Beispiel von 15 Schulen und Kindergärten aus der ganzen Bundesrepublik, wie sich Geist und Körper entfalten können, wenn das richtige Fundament dafür gelegt wird.

Beleitend zu den atmosphärisch dichten Fotografien Petra Steiners gibt es eine im Birkhäuser Verlag erschienene Publikation „Worauf baut die Bildung“, herausgegeben von Michael Braum und Oliver G. Hamm, die das theoretische Unterpfand für die Bildungsbaukultur mitliefert.

Die eigenen Erinnerungen an hallige dunkle Flure und betonierte Schulhöfe werden an diesen mustergültigen Bauten ad absurdum geführt. Hier regiert Licht, Luft, Farbe. Man sieht den Kindern an, dass sie ihre Schulen vereinnahmt haben. Konzentration und Entspannung gehen eine Symbiose ein, weil Architektur und Pädagogik zueinanderfinden.

In dem Begleitbuch werden auch negative Beispiele genannt: so das 1997 in Berlin-Schönhausen neu errichtete fabrikähnliche Gebäude mit 220 Meter langen Fluren, an denen sich Klassenzimmer soldatisch aufreihen. Nur aus dem Kollegenkreis bekam der Architekt Beifall. Die Schüler und Schulpsychologen wurden dabei nicht zu Rate gezogen.

Petra Steiners Fotografien, für die sie unter anderem in Düsseldorf, Hamburg, Bernburg, Wismar und Berlin auf Bildungsbaureise 1. Klasse unterwegs war, sprühen vor Vitalität. Potsdam ist bei den Paradebeispielen der in Berlin lebenden Lichtbildnerin, die mit dem Preis „Europäische Architekturfotografie“ ausgezeichnet wurde, nicht dabei. Doch hiesige Architekten und Städtebauplaner können sich durchaus Anregungen bei ihr holen. Führungen sind nach Anmeldung jederzeit möglich. Jä

Zu sehen bis Frühjahr 2012, Bundesstiftung Baukultur, Schiffbauergasse 3, mittwochs und donnerstags, 14 bis 16 Uhr. www.bundesstiftung-baukultur.de

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