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Kultur: Lichtvolle Stimmen der Singschule

Dass das Singen das Fundament zur Musik in allen Dingen ist, wusste schon Georg Philipp Telemann. Dieses Motto gilt ganz besonders für die „Singschule Babelsberg“, die vor fünfzehn Jahren gegründet wurde.

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Dass das Singen das Fundament zur Musik in allen Dingen ist, wusste schon Georg Philipp Telemann. Dieses Motto gilt ganz besonders für die „Singschule Babelsberg“, die vor fünfzehn Jahren gegründet wurde. Unter der Leitung von Kirchenmusikerin und Gesangspädagogin Christa Bleyl haben seitdem viele Jahrgänge von Kindern erste Schritte in die bunte Welt der Musik getan. Sei es in der Musischen Früherziehung, im Zilp-Zalp-Chor, in den verschiedenen Chören oder beim Instrumentalunterricht – viele Kinder und Jugendliche hatten dort erstmals musikalische Erlebnisse, die bei manchen womöglich fürs Leben Früchte tragen werden. Das fünfzehnjährige Bestehen der Singschule Babelsberg wurde mit Festtagen feierlich begangen. Ein Höhepunkt war das Chorkonzert in der Friedrichskirche mit dem Kinderchor aus Singschule Babelsberg und Erlöserkirche und dem ungarischen Kinder-Chor der Szent András Altalános Iskola. Zu der katholischen Grundschule „Heiliger Andreas“ in Szentendre bestehen seit vier Jahren freundschaftliche Beziehungen. Der Chor der ungarischen Gäste, aus etwa 25 Kindern und Jugendlichen bestehend, präsentierte unter den Leitung von Csilla Császár ein anspruchsvolles Programm, das von mittelalterlichen Weisen bis zur Gegenwart reichte. Schon bei den gregorianischen Gesängen „Ave Maria Stella“ und „Veni Redemptor“ fiel die klare Reinheit der Stimmen auf. Vom dreistimmigen Kanon „Domine ad adjuvandum“ ging es zum bewegten Wechselgsang in „Surrexit Christus“ über. Feinteilige, polyphonische Strukturen traten in Antonio Lottis „Vere Langores nostros“ hervor, während Alessandro Constantinis „Confitemini Domini“ in einem prächtigen Lobgesang endete. Sehr bewegend erklangen die modernen Stücke von Harmat Artur und Nancy Telfer. Die kanadische Komponistin verarbeitete die Textsilben des „Kyrieeleison“ spielerisch, phantasievoll und unterlegte sie mit vielen harmonischen und rhythmischen Freiheiten. Großer Beifall für den ausgezeichneten ungarischen Chor und seine Leiterin Csilla Császár. Das Programm des gemischten Chores aus Singschule und Erlöserkirche stand nicht nach, auch wenn die Mitgliederzahl etwas geringer als bei den Gästen war. Das „Domine Deus“ des Renaissance-Komponisten Tomás Luis de Vitoria erklang in ausladend polyphonischer Pracht. Nach dem zart-bescheidenen, unverkennbar evangelischen „Eins bitte ich vom Herrn“ von Heinrich Schütz, folgten drei sehr schön gesungene geistliche Lieder von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Nicht nur, aber besonders das „Veni domine“ mit seinen unterschiedlichen Passagen und wechselnden Stimmlagen zeugte von detaillierter, anspruchsvoller Chorarbeit. Nach ebenfalls klangvollen „Ave Verum corpus“ von Francis Poulenc endeten die Gastgeber mit dem animierenden „Vater unser“-Chorlied des serbischen Komponisten, in dem die Einzelstimmen wie Lichter nacheinander angingen, um schließlich klangvoll zusammen zu schmelzen. Zu guter Letzt folgte ein gemeinsamer Kanon beider Chöre und der Besucher mit der dringlichen Bitte „Dona nobis pacem“ Babette Kaiserkern

Babette Kaiserkern

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