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Kultur: „Märchen Anders(en)“

Ausstellung Elke Bullerts in der Galerie Kalliope

Stand:

Ausstellung Elke Bullerts in der Galerie Kalliope Wer in Potsdam geboren wurde und 40 Jahre als Malerin, Grafikerin und Keramikerin hier gearbeitet hat, ist wohl keine Unbekannte. Ausstellungen in Potsdam (augenblicklich im Alten Rathaus) und anderswo widmeten und widmen sich dem vielseitigen Werk von Elke Bullert. Für den Kinderbuchverlag illustrierte sie seit 1965 Märchen und Erzählungen aus aller Welt. Keramiken und Fayencen entstanden für unterschiedliche Auftraggeber. Obwohl der Abschied von den Märchen ihr spätestens 1995 bei der Potsdamer Ausstellung „Zeitengruß - Aquarelle und Zeichnungen in Annäherung an Friedrich Hölderlin und Hermann Kasack“ prophezeit wurde, sind glücklicherweise weiterhin in ihren gegenwärtigen Arbeiten Märchenmotive immer wieder auffindbar. Was die Idee zur Ausstellung „Märchen Anders (en)“ in der Galerie Kalliope anlässlich des 200. Geburtstag des dänischen Märchendichters, Hans Christian Andersen entstehen ließ. Nach vielen gelesenen und gestalteten Märchen in vier Jahrzehnten schuf Elke Bullert 2004/05 Kunstwerke, die sich nicht mehr auf ein einziges Märchen zurückführen lassen. Ähnlich wie Andersen, der aus dem Schatz der Volksmärchen schöpfte, die sein Vater ihm früh in immer neuen Variationen erzählte, die er später mit seinen realistischen Erfahrungen zu der für seine Dichtung so typischen „Wirklichkeitsphantasie“ verband, verschmelzen bei Elke Bullert auf weißen oder schwarzen Papieren Prinzessinnen, Zauberer, Herolde, Hexen, Nachtigallen, Nixen, finstere Gesellen und strahlende Sonnen zu neuen fein versponnenen Gebilden oder farbenprächtigen Collagen. Die immer neu zu entziffern sind. Dass von Andersen, der seinen Ruhm zu Lebzeiten anderen Werken verdankte, nur die Märchen übriggeblieben sind, da ihnen „die Art der unvergänglichen Dinge" innewohnte, schrieb Hesse. Welche Werke von der Künstlerin haltbar sein werden, wird sich in der Zukunft zeigen. Märchen sind aber für sie ein unvergängliches Thema über alle Zeitenbrüche hinweg geworden, für die sie ihre „Art“ gefunden hat. B.W. Galerie Kalliope (Lennéstr. 64), Mo-Fr 16- 18 Uhr, bis zum 17. 9.

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