Kultur: Märchenhafte Vorfreude
Benefizkonzert des Jugendsinfonieorchesters der Musikschule
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Benefizkonzert des Jugendsinfonieorchesters der Musikschule Einen Rekord an Besuchern und an Spenden gab es bei den diesjährigen „Sinfonischen Klängen zur Weihnachtszeit". Das zum dritten Mal stattfindende Konzert des Jugendsinfonieorchesters Potsdam, des Gemischten und des Kinderchores der Städtischen Musikschule versetzte 620 Zuhörer im Nikolaisaal in frohe Weihnachtsstimmung. Schon die Ouvertüre aus Engelbert Humberdincks Oper „Hänsel und Gretel“ erwies sich als gute Wahl, denn ein bisschen Märchenambiente gehört zu Weihnachten dazu. Die jungen Musiker vom Potsdamer Jugendsinfonieorchester unter der Leitung von Jürgen Runge verbreiteten von Anfang an wohlig-weiche sinfonische Klänge. Rund und sanft klang die Hornkantilene in der Hänsel-und-Gretel-Ouvertüre, zauberhaft sang die Oboe in Evard Griegs „Sinfonischem Tanz Nr. 2“, seidig funkelten die hohen Streicher über dem dunklen Samt der Celli. Skurrile Trolle trieben ihren Schabernack mit Holzbläsern, Flöten und Pauken im Mittelteil des norwegischen Tanzes. Der beliebten neunten „Nimrod“-Variante aus Edward Elgars „Enigma-Variationen“ verliehen die Streicher ein attraktives Gewand aus schimmernden Streicherwogen, bis kurz vor Schluss ein deftiges Pauken-Crescendo für wirbligen Aufruhr sorgte. Ganz zu Recht, schließlich handelt es sich bei diesem Stück um die musikalische Darstellung zweier Freunde, Edward Elgar selbst und August Jaeger, und ihrer heftigen Diskussion um Beethovens langsame Sätze. Kräftigen Beifall gab es für den chinesisch angehauchten „Tanz der Yao“, in einem plakativ- sinfonischen Stil mit viel Tschingerassa. Verführerisch, mit italienischer Inbrunst und Wärme erklangen die Streicher im Zwischenspiel aus der Oper „Cavalleria rusticana“ von Pietro Mascagni - ein Bravo für das Jugensinfonieorchester und seinen Leiter Jürgen Runge. Auch der gemische Chor und besonders der Kinderchor der Jugendmusikschule unter Marion Kuchenbecker lieferten schöne Beispiele ihres Könnens. Sei es in Felix Mendelsohn-Bartholdys Choral „Wie lieblich sind die Boten“, in der markant durchgestalteten englischen Weise „O little Town of Bethlehem“ oder im anspruchsvollen „Carol of the Bells“ - stets fiel die gute Intonation angenehm ins Ohr. Als sich die hellen, frischen Kinderstimmen dazu gesellten, kam erst recht vorfeudige Weihnachtsstimmung auf. Kleine Patzer, wie vorzeitige Einsätze, waren kein Drama. Denn die Kleinen sangen aus vollem Herzen „Es ist ein Ros entsprungen“ und „Still, still, weil´s Kindlein schlafen will“ - da konnte kein (Groß) - Mutter -( Vater) -Herz unbewegt bleiben. Ein Weihnachtsliederpotpourri aus der Feder von Wolfgang Thiel, Direktor der Städtischen Musikschule Potsdam, rundete das beschwingte Konzert ab. Über die musikalische Erbauung hinaus gab es einen Scheck über 4500 Euro für den Tierschutzverein Potsdam, der sich aus dem stattlichen Erlös der Besucher-Karten und einer Aufrundung durch die Mittelbrandenburgische Sparkasse, Hauptsponsor des Abends, zusammensetzte. Babette Kaiserkern
Babette Kaiserkern
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