zum Hauptinhalt

Kultur: „Mein Vaterland“

Glanzpunkte tschechischer Musik im Nikolaisaal

Stand:

Glanzpunkte tschechischer Musik im Nikolaisaal Im Konzert des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt am Pfingstsonntag um 16 Uhr im Nikolaisaal bilden „Vyehrad“ und „Die Moldau“ aus Smetanas bekenntnishaftem Zyklus „Mein Vaterland“Auftakt und Finale für eine Auswahl der schönsten Werke slawischer Musik: Antonín Dvoráks Slawische Tänze op. 46 und seine Tschechische Suite op. 39 sowie Peter Tschaikowskis brillantes Pezzo capriccioso op. 62 und Chant du Ménestrel op. 71 des Russen Alexander Glasunow. Solist des von Heribert Beissel geleiteten Abends ist Thomas Georgi, Solocellist des Brandenburgischen Staatsorchesters, der neben seiner Tätigkeit als Orchestermusiker in den letzten eineinhalb Jahrzehnten regelmäßig sowohl als Solist in Konzerten des Staatsorchesters als auch in verschiedenen Kammermusikformationen aufgetreten ist. Außerdem war er in den vergangenen Jahren als 1. Cellist der „Cello Academy“ mehrmals auf Konzerttournee durch Südamerika. Und während Thomas Georgi mit Pezzo Capriccioso und Chant du Ménestrel zwar äußerst wirkungsvolle und virtuose, jedoch wenig bekannte Stücke ausgesucht hat, bringt das Orchester mit Dvoráks Tanzzyklen und Smetanas „Die Moldau“ und „Vyehrad“ Werke zur Aufführung, die unsere Vorstellung vom typisch Slawischen weitestgehend bestimmen. Insbesondere „Die Moldau“ nimmt im Bewusstsein der Hörer einen einzigartigen Rang ein. Dabei bilden in der tonmalerischen Schilderung des sagenumwobenen Stromes das allbekannte Wellenmotiv und das majestätisch daherfahrende Hauptthema nur den Rahmen für jene Ereignisse, die der „Vater der tschechischen Musik“ in dem längst populär gewordenen Satz zum Klingen brachte: Eine Jagd zieht vorüber, Polkaklänge kündigen eine Bauernhochzeit an, Wasser- und Waldnymphen tanzen auf dem Strom, und aus dem lärmenden Furioso der St.-Johannes-Stromschnellen geht erneut das Moldau-Thema, diesmal in strahlendem Dur, hervor. Wo aber die Moldau den Burgfelsen Vyehrad erreicht, verharrt der Betrachter und lauscht dem Fluss noch ein Stück weit nach... Und bis heute bestätigen Klänge wie diese, was der Musikschriftsteller Charles Burney 1875 in seinem „Tagebuch eine musikalischen Reise“ bekannte: „Ich hatte oftmals sagen hören, dass die Böhmen unter allen Nationen in Deutschland, ja vielleicht in ganz Europa am meisten musikalisch wären.“ PNN

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })