Kultur: „Meine Preise“ in der Villa Quandt
Er war der Große Österreichische Staatsbeschimpfer. Und er war der immer wieder aufs Neue ausgezeichnete Literaturpreisverächter, ein Dichter, der sich beschmutzt fühlte durch den immer schon welken Lorbeer, der ihm aufs Haupt gesetzt wurde, und der sich selbst oft genug dafür verachtete, dass er das Geld mitnahm, das mit den verhassten Auszeichnungen verbunden war.
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Er war der Große Österreichische Staatsbeschimpfer. Und er war der immer wieder aufs Neue ausgezeichnete Literaturpreisverächter, ein Dichter, der sich beschmutzt fühlte durch den immer schon welken Lorbeer, der ihm aufs Haupt gesetzt wurde, und der sich selbst oft genug dafür verachtete, dass er das Geld mitnahm, das mit den verhassten Auszeichnungen verbunden war.
Thomas Bernhards Abrechnung mit dem Literaturbetrieb findet in der jüngsten Veröffentlichung aus dem Nachlaß „Meine Preise“ statt, aus der Moritz Führmann am Donnerstag, den 19. Februar um 20 Uhr in der Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47, lesen wird. Raimund Fellinger, Lektor im Suhrkamp Verlag und Herausgeber der Werkausgabe Bernhards, erzählt in der Veranstaltung von den Tücken und Freuden, die ihm die Arbeit mit Bernhards Texten bereitet. Der Abend schließt mit Krista Fleischmanns Filmporträt „Thomas Bernhard – Eine Herausforderung: Monologe auf Mallorca"(1981).
Thomas Bernhard (1931-1989) war einer der bekanntesten österreichischen Erzähler des zwanzigsten Jahrhunderts. Der Durchbruch als Romanautor gelang ihm 1963 mit „Frost“, weitere Romane folgten. Auch als Dramenautor machte sich Bernhard einen Namen. Ab 1965 lebte er in Wien und auf einem oberösterreichischen Gutshof. Im Jahre 1970 erhielt Thomas Bernhard den Georg-Büchner-Preis.
Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros. In Kooperation mit dem Literaturladen Wist. kip
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