Kultur: Metallig

Auf Barkaz fiel das schwere Los der Nummer eins. Die Rocker aus Cottbus mussten die Gemüter am Freitag im Lindenpark erst mal anheizen. Wohl weislich hatten sie sich ein Fanbus gechartert, so dass für Rückhalt beim Finale des Landesrockwettbewerbs gesorgt war. Schließlich zählte neben der Jurystimme auch das Votum des Publikums. Und das hielt zur Stange, bis es weit nach Mitternacht an die Nerven aufreibende Auszählung ging. Doch bis dahin galt es, noch sieben weitere Bands bei dem nicht so gut wie in den Vorjahren besuchten Ausscheid abzuwarten.

Nach dem energiegeladenen Metalcore von Barkaz sorgten die sympathischen Jungs von Fadin“to blackout aus Senftenberg für Partystimmung: mit kräftigem Hardcore und viel Power in der Stimme. Ruben aus Potsdam ließen es danach angenehm ruhiger angehen: Ihr deutscher Chanson-Pop mit groovigen, eingängigen Melodien und tief gehenden Lyrics fanden auch beim neutralen Publikum Anklang. Die zweite Potsdamer Band im Rennen war Fat Chaplin, die wieder eine härtere Gangart einlegte. Ihr gnadenloser Rock erinnerte an das Metal der frühen 90er. Als dann auch noch Johnny Oh aus Glindow auf der Metal-Schiene fuhren, wurde es den Ohren fast zu viel. Frontmann Erik wusste indes mit ausdrucksstarkem Gesang zu versöhnen. Nicht ganz so reibungslos lief das Zusammenspiel bei Future Brugsen aus Herzberg. Sie trumpften indes mit schönen Bassläufen und Soli auf. Short Circuit aus Brandenburg ließen mit Gitarrenrock den wenig abwechslungsreichen Mammutabend ausklingen.

Während die Juroren fleißig die Zuschauerstimmen zählten und selbst zu Gericht saßen, legten sich noch einmal Vorjahressieger Fortunate Fools aus Potsdam ins Zeug. Am Ende jubilierten die Beginner. Da es an Barkaz „nichts auszusetzen gab“, so die Worte eines Jurymitglieds, und sie die meisten Zuschauer hinter sich hatten, fuhren sie als Sieger nach Hause. Damit triumphierte das erste Mal seit Jahren eine Band aus dem Metalbereich beim Landesrockwettbewerb. RS