Kultur: Mike Owan brachte Mädchen zum Kreischen
Kaum das Mark Owen am Dienstagabend die Bühne im Waschhaus betreten hatte, jubelten die Fans und mitten im Blitzlichtgewitter wünschte er höflich einen guten Abend. Ganz in Schwarz gekleidet, lächelte er verschmitzt und ohne große Worte ging es los.
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Kaum das Mark Owen am Dienstagabend die Bühne im Waschhaus betreten hatte, jubelten die Fans und mitten im Blitzlichtgewitter wünschte er höflich einen guten Abend. Ganz in Schwarz gekleidet, lächelte er verschmitzt und ohne große Worte ging es los. Zunächst ein rockiges Lied, der Schlagzeuger drosch mit Freude über seine Trommeln und Mark Owen tanzte sich warm, mit viel Elan und gekonntem Hüftschwung.
Dicht gedrängt standen die jungen Mädchen am Dienstagabend im Waschhaus vor der Bühne und verteidigten ihre Plätze gegen Fotografen, die sich durch die Menge drängeln wollten. Mark Owen kniete indessen wieder auf der Bühne, um ein leidenschaftliches „Uhhh“ von sich zu geben.
Mark Owen war einer der fünf Jungs von Take That, die bis 1996 Stadien füllten. Nach der Trennung der Boygroup gingen alle getrennte Wege und Owen begann seine Solokarriere. Im gleichen Jahr erschien seine erste Single „Green Man“. Danach wurde es erst einmal ruhig um den einstigen Mädchenschwarm, bis er 2003 mit seinem Hit „Four Minute Warning“ in die Charts stürmte.
Am diesem Abend im Waschhaus erinnerten nur noch die gut hundert, meist weiblichen, Fans daran, dass Mark Owen schon vor knapp 30 000 Menschen gesungen hat. Denn als nach einer Weile das erste Lied von Take That gespielt wurde, kreischten die jungen und nicht mehr ganz so jungen Frauen entzückt – und Owen lächelte zufrieden. Dabei war musikalisch nichts mehr von der einstigen Band Take That zu hören und selbst die leidenschaftlichsten Lieder mit zarten Klaviermelodien ließen nichts von einer Boygroup erahnen.
Bei Mark Owens eigenen Liedern und den Take That Covern klangen immer wieder Britpopeinflüsse durch, mit hohen, schwammigen Gitarrenmelodien und einem schrammeligen Schlagzeug erinnerten sie ein wenig an eine seichte Variante von Oasis. Einprägsam war vor allem die Stimme von Mark Owen, die eher dünn und doch markant in eigenen Texten über die Liebe, Abschied und das Leben erzählt. Dabei klang er selten kitschig, nur manchmal musste man lächeln, wenn er eng umschlungen mit dem Mikrofonständer auf Deutsch „Ich liebe dich“ ins Mikrofon hauchte.
Nach gut einer Stunde gingen die sechs Musiker unter lautem Jubel von der Bühne, um dann nach ausdauernden Rufen doch noch zwei Zugaben zu geben. Mark Owen hatte sich inzwischen schon umgezogen und stand nun im schwarzen Frack auf der Bühne – den er sich allerdings bald wieder auszog.
Nur im Unterhemd gab er noch einen Hit von Take That und ein eigenes Lied zum Besten und als die letzten Fotos geschossen waren, ging die Band von der Bühne. Zurück blieben viele lächelnde Fans.Philipp Rothmann
Philipp Rothmann
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