Kultur: „Missa vinea crucis“

Junges Vokalensemble Potsdam studiert Werk von Ilja Hurnik ein Fast ein magisches Datum, der 1. Mai 2004 – Europa wächst zusammen, die Grenzen der EU verändern sich gravierend. Wie viel ist uns eigentlich bekannt über das Musikleben unserer Nachbarn? Tschechien hat das Jahr 2004 zum Jahr der tschechischen Musik erklärt. Die Namen Bedrich Smetana, Antonin Dvorak, Leos Janacek verweisen auf runde Gedenkdaten. Aber die tschechische Nation zeigt mit Recht auf die üppige musikalische Vielfalt über die genannten „Ikonen“ hinaus. Das Junge Vokalensemble Potsdam unter der Leitung von Gabriele Tschache hat sich dem zeitgenössischen Werk „Missa vinea crucis“ des tschechischen Komponisten Ilja Hurnik für Frauenchor und Orgel angenommen. Die Aufführung wird am Sonnabend, 15. Mai um 16.30 Uhr in der Bornstedter Kirche stattfinden. Die Messe entstand im Auftrag des Kinder- und Jugendchores Permonik aus Karvina/Ostrava. In Deutschland erklang sie bislang einmal im Konzert, im Jahre 1993. Der heute 82-jährige Ilja Hurnik lehrte in Prag Komposition, schuf ein umfangreiches kompositorisches Werk und wirkte als Konzertpianist. Zum Selbstverständnis des Jungen Vokalensembles Potsdam, das sich aus 23 Mädchen und jungen Frauen zusammen setzt, gehört das Interesse für viele musikalische Stilrichtungen und die Lust, das bestehende Repertoire von modernen und klassischen Werken kontinuierlich zu erweitern. Es sollen nicht nur beliebte Standardwerke in Konzerten erklingen, sondern insbesondere verborgene Schätze der Vokalmusik einem breiten Publikum näher gebracht werden. Eine weitere Aufführung der „Missa vinea crucis“ wird es am 10. Mai um 18 Uhr in der Berliner St. Matthäuskirche (gegenüber der Philharmonie) geben. Beide Aufführungen, in Bornstedt und in Berlin, werden von dem jungen Organisten Johannes Kaufhold begleitet. St. H. /G.T.