Kultur: Mit dem Ohrphon im Konzert
Obwohl Musik in erster Linie die Gefühle, das Herz ansprechen soll, ist gerade bei der klassischen Musik noch immer die Meinung vorherrschend, dass hier immer auch etwas verstanden werden muss. Für viele ist das oft der Grund, klassische Konzerte zu meiden.
Stand:
Obwohl Musik in erster Linie die Gefühle, das Herz ansprechen soll, ist gerade bei der klassischen Musik noch immer die Meinung vorherrschend, dass hier immer auch etwas verstanden werden muss. Für viele ist das oft der Grund, klassische Konzerte zu meiden. Der Nikolaisaal und die Kammerakademie Potsdam beschreiten nun zusammen mit der Universität Potsdam neue Wege der Musikvermittlung: In der Saison 2013/2014 werden unter dem Namen Ohrphon zum ersten Mal Audioguides eingesetzt, um das Hören von Musik zu begleiten und zu erforschen. Unterstützt durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur, verfügt der Nikolaisaal nun über eine Ausstattung von 200 Geräten. Sie bestehen aus einem einseitigen Kopfhörer sowie einem Empfänger, über den unter anderem live eingesprochene Zusatzinformationen und Kommentare übermittelt werden können, wobei umgebende Geräusche und Klänge mit dem freien Ohr wahrgenommen werden. Das bietet zahlreiche Möglichkeiten für Probenbesuche, Führungen und Zusatzangebote bei Konzerten – der „Blick hinter die Kulissen“ als Hörerlebnis.
In Kooperation mit der Universität Potsdam führen Nikolaisaal und Kammerakademie derzeit eine Testphase durch, um Vermittlungsangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu entwickeln. Eine kontinuierliche wissenschaftliche Begleitung zum Einsatz der Ohrphone ist vorgesehen. Für die Verschränkung von Kultur und Wissenschaft ist das Projekt ein besonderer Glücksfall: Ein Forschungsschwerpunkt in der Musikwissenschaft der Universität Potsdam liegt ohnehin in der Musikhörforschung. PNN
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: