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Kultur: Mit Händel und Haydn

Kammerakademie spielt in der Friedenskirche

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Werke von Händel und Haydn stehen auf dem Programm, wenn die Kammerakademie Potsdam am Sonntag, dem 25. Mai, in der Friedenskirche Sanssouci auftritt. Solist an der Orgel ist Joachim Walter, der neue Kantor an der Friedenskirche, die Leitung liegt in den Händen von Meesun Hong Coleman, der neuen Konzertmeisterin der Kammerakademie. Die Ouvertüre zur Oper „Rinaldo“ von Georg Friedrich Händel eröffnet das Programm, gefolgt von seinem Orgelkonzert Nr. 13 mit dem Beinamen „Der Kuckuck und die Nachtigall“ und einem Concerto grosso mit Orgelsolo sowie zwei Sinfonien aus dem Tageszeitenzyklus von Joseph Haydn.

„Rinaldo“ trug entscheidend dazu bei, den europäischen Ruhm von Händel zu begründen. Gleich zu Beginn lässt die Ouvertüre den Glanz des Londoner Hofes erstehen. Höhepunkte der festlichen Gesellschaftsmusik des Barock in London waren auch Händels Concerti grossi – für das Programm fiel die Wahl auf op. 3 Nr. 6 mit einem brillanten Orgelsolo. Händels Meisterschaft im Orgelspiel ist oft gerühmt worden, und so ist es wahrscheinlich, dass er dieses Solo für sich selbst schrieb. Seine Orgelkonzerte komponierte Händel als Zwischenspiele zu den Oratorien. Das Konzert Nr. 13 in F-Dur ist das wohl berühmteste der Reihe: Es verdankt seine Beliebtheit den Imitationen von Kuckuck und Nachtigall im zweiten Satz.

Die Reihe der drei „Tageszeiten“-Sinfonien – „Le Matin“, „Le Midi“ und „Le Soir“ – war das erste Werk, das Haydn für die Esterházys komponierte. Die Sinfonien weisen zahlreiche konzertante Züge auf, immer wieder setzt Haydn gezielt Solo-Instrumente ein, deren virtuose Passagen das sinfonische Gefüge auflockern. Die Sinfonie „Le Matin“ (Der Morgen) beginnt mit der Darstellung des Sonnenaufgangs – ein Effekt, den Haydn viele Jahre später im Oratorium „Die Schöpfung“ wiederaufgegriffen hat.

Die Sinfonie „Le Midi” (Der Mittag), wird mit einem feierlichen Adagio in der Art eines langsamen Marsches eröffnet, das Allegro ist vom Stil der neapolitanischen Opernsinfonie beeinflusst. Die Sinfonie enthält ungewöhnlicherweise zwei langsame Sätze: Der erste ist ein leidenschaftliches und sehr sprechendes Rezitativ der Solovioline. Der zweite gibt die dazugehörige Arie, an deren Schluss eine Kadenz von Solovioline und Solocello steht. Das Menuett setzt im Trio einen Solokontrabass ein, und im Finale entsteht ein außerordentlich reizvolles Wechselspiel der Instrumente, das bis zum Schluss spannend und fesselnd bleibt.

Der Solist des Abends, Joachim Walter, studierte Orgel bei Martin Haselböck und promovierte außerdem über die romantische Orgelregistrierpraxis. Konzertreisen führten ihn nach Skandinavien, in die baltischen Länder, Russland, Holland, Rumänien, Italien und Brasilien. Er wirkte an der Lübecker Lutherkirche und an der Stadtkirche zu Preetz/Holstein, seit Januar 2014 prägt er als Kirchenmusiker das musikalische Leben an der Friedenskirche Potsdam-Sanssouci. PNN

Konzert am Sonntag, dem 25. Mai, um 18 Uhr in der Friedenskirche Sanssouci, Am Grünen Gitter. Der Eintritt kostet zwischen 12 und 26 Euro

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