Kultur: Musikalische Pilgerreisen
Brandenburgische Sommerkonzerte bereiten sich auf den Saisonstart vor
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Brandenburgische Sommerkonzerte bereiten sich auf den Saisonstart vor Seit der Gründung der Brandenburgischen Sommerkonzerte geht es um die Begegnung zwischen Menschen, das Entdecken und Kennenlernen verborgener Kulturschätze und märkischer Landschaften, Städte und Dörfer. Mittlerweile sind es fünfzehn Jahre, seit denen die beliebten „Klassiker auf Landpartie“ unterwegs sind. Auch in 2005 werden die frühabendlichen Konzerte den Höhepunkt der ländlichen Exkursion mit Kaffeetafel, speziellen Ausflügen, Dampferfahrten, Stadtrundgängen, Besichtigung von Industriedenkmalen und ähnlichem darstellen. Verstanden sich die Sommerkonzerte früher als eine Bürgerinitiative vor Ort, setzen sie nunmehr auf die Kooperation mit überregionalen Partnern, erklärte der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Kirchner bei der Präsentation des vielfältigen Programms. Eröffnet wird die Sommersaison am 25. Juni in der Prenzlauer Marienkirche mit einem Konzert des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin (DSOB) unter Leitung seines Chefdirigenten Kent Nagano. Auf dem Programm stehen dabei Bruckners 6. Sinfonie sowie die Uraufführung von Brahmsens „Vier ernste Gesänge“ in der Orchestrierung von Detlef Glanert. Solist ist der Bariton Dietrich Henschel. Diesem hochkarätigen Auftakt folgen an Wochenenden 26 weitere Konzerte, in denen das DSOB und einige seiner Kammermusikformationen sowie namhafte Solisten wie die Geigerin Baiba Skride, Mitglieder des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, die Kammerakademie Potsdam oder die Kammerphilharmonie Berlin-Brandenburg mitwirken, ehe am 26. August im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt die Jubiläumsspielzeit mit dem Auftritt des Schleswig-Holstein Festival Orchesters unter Yutaka Sado ihren Abschluss findet. Weitere sechs Sonder- und Benefizkonzerte (für die Denkmalpflege) sorgen für zusätzliche Erlebnisse. Um „wieder die Musik in den Vordergrund zu rücken“, so DSOB-Solotrompeter Joachim Pliquett als künstlerischer Leiter des Festivals, sei das Musikangebot neu strukturiert worden. Auch 2005 bleiben die Brandenburgischen Sommerkonzerte ihrer Absicht treu, etablierten jungen Künstlern ein Auftrittspodium zu geben. Doch auch aufstrebende Talente wie der Pianist Nikolaus Rexroth (1991, im ersten Jahr der Brandenburgischen Sommerkonzerte geboren), der im festlichen Jubiläumskonzert am 6. August in der Nikolaikirche zu Luckau ein Mozartsches Klavierkonzert spielen wird. „Bayern im Norden und andere gern gesehene Gäste“ wie der Körnersche Sing-Verein Dresden gehören zu den neuen „Säulen“. Natürlich gibt es auch wieder die beliebten Lesungen, in denen unter dem Motto „Wenn Dichter lieben“ männliche wie weibliche Poeten von ihren Liebschaften erzählen. Mit dabei der Potsdamer Hans-Jochen Röhrig, der Erbauliches aus der Feder von Stefan Heym „Immer sind die Weiber weg“ und „Immer sind die Männer schuld“ vorträgt. Eine seiner „Brandenburgischen Orgelreisen“ führt den RBB-Moderator Heiko Schwichtenberg in die Orgelbauwerkstatt von Matthias Schuke in Werder, nach Tangermünde und abschließend zum Hörerlebnis der barocken Grüneberg-Orgel in die Französische Kirche in Potsdam. Auch sind die Sommerkonzerte mit dabei, wenn in Bad Wilsnack der jahrhundertealte „Pilgerweg“ wiedereröffnet wird. Zu den neuen „Landpartie“-Stationen gehören Kroppen und Zossen. In diesem Jahr beläuft sich der Etat der Brandenburgischen Sommerkonzerte auf 460 000 Euro, vom dem 220 000 Euro aus Eigeneinahmen, der Rest von privaten Sponsoren und Förderern stammen.Peter Buske
Peter Buske
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