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Das Schlosstheater im Neuen Palais von Potsdam-Sanssouci soll mit einer Telemann-Premiere am 20. Juni nach sieben Jahren 

© Julian Stähle/dpa

Potsdamer Schlosstheater: Musikfestspiele 2020 reaktivieren den Kulturstandort

Das Schlosstheater im Neuen Palais wird im Juni nach siebenjähriger Schließung mit Musik von Telemann wieder geöffnet. Auch das Poetenpack und das Hans Otto Theater haben Pläne vor Ort. 

Von Sarah Kugler

Potsdam -  Mit den diesjährigen Potsdamer Musikfestspielen Sanssouci (12. bis 28. Juni) eröffnet das Schlosstheater im Neuen Palais nach siebenjähriger Schließung und Sanierung wieder als Kulturstandort.  Am 20. Juni feiert dort Georg Philipp Telemanns „Pastorelle en musique“ Premiere. Die insgesamt drei Vorstellungen sind allerdings schon ausverkauft, wie Geschäftsführerin Heike Bohmann mitteilte. Wer sein Glück trotzdem probieren möchte, kann sich unter Tel.: (0331) 288 88 28 auf eine Warteliste setzen lassen. 

Oder aber die „RosenTanzSonaten“ des Ensembles Europa Danzante besuchen, die am 26. und 27. Juni im Rahmen der Musikfestspiele ebenfalls im Schlosstheater zu sehen sind. Das Ensemble gewann 2019 den Lunch-Konzert-Wettbewerb der Musikfestspiele und begeistert mit einem virtuosen Mix aus Tanz und Musik - der teilweise sogar gleichzeitig stattfindet.

Theater vor Ort

Und auch als Spieltheater soll der Ort wieder fungieren: Das Theater Poetenpack hat  für September und Oktober Goethes „Faust - Der Tragödie erster Teil“ vor Ort angekündigt. Laut Theaterleiter Andreas Hueck soll die Inszenierung gemeinsam mit Schülern und Senioren entstehen. "Es geht ja auch um das nicht richtig gelebte Leben im 'Faust', da passt das ganz wunderbar", sagt er gegenüber den PNN. Etwa zehn Aufführungen sollen in Potsdam zu sehen sein. 

Auch das Hans Otto Theater möchte das Schlosstheater bespielen – allerdings erst im Jahr 2021. Welches Stück gezeigt werden wird, verrät Intendantin Bettina Jahnke aber erst im Mai. Dafür soll die diesjährige Potsdamer Winteroper - eine Kooperation der Kammerakademie Potsdam und des Hans Otto Theaters - endlich auch im Schlosstheater stattfinden. Wie berichtet, musste in den letzten Jahren in die Friedenskirche ausgewichen werden

Sanierung fast abgeschlossen

Die knapp drei Millionen Euro teure Sanierung des Schlosstheaters ist bereits jetzt weitgehend abgeschlossen. Das teilte die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten am Freitag mit. Die wesentlichen Brandschutz- und Dekontaminierungsmaßnahmen in dem historischen Theater des Potsdamer Schlosses im Park Sanssouci seien inzwischen abgeschlossen, hieß es. Nun stünden noch Restarbeiten und eine umfangreiche Reinigung der Oberflächen an. Der Rahmen der Gesamtbaukosten in Höhe von rund 2,8 Millionen Euro werde voraussichtlich eingehalten.

Die Kosten werden aus dem zweiten Sonderinvestitionsprogramm des Bundes und der Länder Berlin und Brandenburg für die Schlösserstiftung finanziert. Mit dem zusätzlichen Finanzprogramm werden bis 2030 rund 400 Millionen Euro für den Erhalt wichtiger Denkmäler zur Verfügung gestellt.

Das Neue Palais im Park Sanssouci wurde von 1763 bis 1769 im Auftrag Friedrichs des Großen (1712-1786) als Sommerresidenz und Gästeschloss errichtet. Neben Festsälen und aufwendig dekorierten Wohnräumen verfügt das Bauwerk auch über ein Theater, das nach Stiftungsangaben zu den schönsten noch erhaltenen barocken Theatern zählt. Das Schlosstheater wurde ganzjährig bespielt und an 150 bis 180 Tagen im Jahr genutzt. Die denkmalgeschützten Holzkonstruktionen waren mit Holzschutzmitteln belastet und mussten dekontaminiert werden. (mit epd)

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