Kultur: Musiktheater im Viererbund erhalten BT über Fond die Altlasten nehmen
Potsdam allein könne das zur Disposition stehende Musiktheater nicht retten. Das sagte Gerhard Meck, Fachbereichsleiter Kultur und Museum, gestern am Rande eines Pressegesprächs.
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Potsdam allein könne das zur Disposition stehende Musiktheater nicht retten. Das sagte Gerhard Meck, Fachbereichsleiter Kultur und Museum, gestern am Rande eines Pressegesprächs. „Das Musiktheater geht den ganzen Verbund und damit in erster Linie das Land etwas an.“ Originäres Interesse am Musiktheater müsse laut Verbundvertrag das Brandenburger Theater (BT) haben. Derzeit werde nach Lösungen gesucht, wie gemeinsam mit den Musikfestspielen, der Kammerakademie und dem Hans Otto Theater diese Sparte am Leben erhalten werden könne. Das BT realisierte in der Vergangenheit kaum noch Opernproduktionen, weil das Gros seines Etats für Abfindungen ausgegeben werden musste. Laut Meck hätten deshalb die Städte vorgeschlagen, einen Altlastenfond zu gründen, um die Umstrukturierungskosten abzufangen und nicht den laufenden Etat damit zu beuteln. „Das ist ein Lösungsweg, aber noch keine Lösung.“ Eine Arbeitsgruppe verfolge derzeit im Gespräch mit dem Ministerium diesen Ansatz. Durch die Absenkung der Zuschüsse im angekündigten Drei-Jahres-Vertrag würde im HOT nicht nur das Musiktheater, sondern auch ein Teil des Kinder- und Jugendtheaters wegbrechen, hatte kürzlich der Geschäftsführer Volkmar Raback zu bedenken gegeben. Laut Meck handele es sich dabei um fehlende 50 000 Euro ab 2005. Der Abteilungsleiter betonte, dass die Kultureinrichtungen, einschließlich HOT und Kammerakademie, künftig fehlende Zuschüsse verstärkt auch durch Eigenmittel und Sponsorengelder abfangen müssten. „Die Steuereinnahmen werden geringer, deshalb muss auch zur privaten Hand gegriffen werden: Nicht nur bei Investitionen, wie für das Belvedere oder Fortunaportal, sondern auch bei laufenden Kulturangeboten. Für die Ticket-Galerie haben wir es einigermaßen hinbekommen und beim Kunstspeicher versuchen wir es.“ Die Wiederbelebung des Mäzenatentum gehöre auch zu den Erkenntnissen der „Königlichen Visionen“, so Meck. Sollte es mit dem Sponsoring nicht wie gewünscht klappen, bleibe den Kulturanbietern immer noch der Weg zur öffentlichen Hand, betonte er. JÄ
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