Kultur: Musiktheater zur Disposition
Designierter HOT-Intendant warnte vor weiterem Sparen
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Designierter HOT-Intendant warnte vor weiterem Sparen Der ab kommender Spielzeit fungierende neue Intendant des Hans Otto Theaters (HOT), Uwe-Eric Lauffenberg, hat den Kulturausschussmitgliedern am Donnerstag auf die Gefahren hingewiesen, wenn weitere Sparmaßnahmen das Stadttheater treffen würden. 200000 Euro weniger soll das HOT in diesem Jahr an Zuschüssen erhalten, im kommenden Jahr sogar 300000 Euro. „ Ich bin mit großem Optimismus an die Arbeit gegangen, auch die Mitarbeiter des Hauses. Das ,neue“ Schauspielensemble steht, mit den meisten Gästen sind sehr faire Verträge ausgehandelt. Zehn Schauspielsinszenierungen sind geplant, fünf sind in der Kinder- und Jugendtheatersparte vorgesehen, vier im Bereich des Musiktheaters“, erläuterte Lauffenberg. Die beiden vorgesehenen Operninszenierungen im Jahre 2004 kosten 200000 Euro. „Das ist schon ganz nach unten gerechnet“, so der Intendant. Doch wenn ein weiteres großes Sparen angesagt ist, dann können die Produktionen im Musiktheater nicht realisiert werden, sie stehen zur Disposition. Im Schlosstheater soll in der kommenden Spielzeit Schuberts „Die Winterreise“ szenisch realisiert werden, außerdem steht ein Opernabend mit Werken von Claudio Monteverdi und Kurt Weill an. Geplant ist eine Hacks-Version der Offenbach-Operette „Orpheus in der Unterwelt“ sowie ein Musical von Leonrad Bernstein. Dabei soll mit der Kammerakademie Potsdam und den Brandenburger Symphonikern kooperiert werden. Uwe-Eric Lauffenberg gab auch zu bedenken, dass das Brandenburger Theater, das Potsdam mit Opernaufführungen innerhalb des Theater- und Orchesterverbundes versorgen soll, wegen ihrer großen Finanzkrise derzeit nicht in der Lage ist, solche Aufgaben zu bewerkstelligen. Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer sagte, dass Ende März Gespräche der Oberbürgermeister Potsdams, Frankfurts und Brandenburgs mit der Kulturministerin Johanna Wanka auch zu diesem Thema stattfinden werden. Die Kulturausschussmitglieder vernahmen die Botschaft des designierten Intendanten. Man hüllte sich weitgehend in Schweigen. K.Bü.
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