Kultur: Mut zur Lücke
Das „Localize-Festival“ schafft sich neue Räume
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Eine Brache - mitten in der Potsdamer Innenstadt? Noch dazu hinter einem Bauzaun? Das kann nur bedeuten, dass hier etwas entsteht. Dass das aber nicht immer ein Haus sein muss, sondern durchaus auch mal etwas Immaterielles, das wollen Anja Engel und ihr Team vom „Localize-Festival“ in diesem Jahr beweisen. „Hier entsteht“ lautet deshalb auch der Titel der inzwischen siebten Ausgabe von „Localize“, das vom 12. bis zum 14. September auf dem Areal in der Gutenbergstraße 24 stattfinden soll.
48 Stunden lang wird es dort dann Performances und Musik zu erleben geben, Hauptact wird die Münchner Band Aloa Input, die sich einem experimentellen Indie-Pop verschrieben hat. Über die Brandschutzmauer des Nachbarhauses werdenKurzfilme zum Potenzial von Räumen, den Mut zur Lücke und der Kraft des Ungeplanten flimmern, außerdem Workshops rund um zukünftige Gestaltungsmöglichkeiten der Festival-Fläche, die, wie Engel sagt, mindestens seit 1984 eine Lücke im Stadtbild darstellt. Heute gehört sie der Immobilienfirma Thamm und Partner – genauso übrigens wie 2008 der Ort der ersten Ausgabe von „Localize“: „Damals fand das Festival in der Lindenstraße statt“, sagt Engel, vor zwei Jahren hatten die Macher es in die trockene Mulde des noch nicht wiederhergestellten Stadtkanals geholt. „Das ist für uns das Spanndendste, wenn etwas nicht als das genutzt wird, als das es vorgesehen ist.“ Dass das Festival jedes Jahr den Ort wechselt und dieses Jahr auf der Bau-Brache stattfindet, habe zwei Gründe: „Zum einen wissen wir gar nicht, wohin wir sonst sollen, zum anderen ist das natürlich auch Kritik und kreativer Umgang mit dem Ist-Zustand der Stadt“, sagt Engel. alm
„Localize“ findet vom 12. bis 14. September auf der Freifläche in der Gutenbergstraße 24 statt.
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