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Kultur: Neue Spezies

Hardrockparty mit Leguano of Baitz und Locco im Waschhaus

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Hardrockparty mit Leguano of Baitz und Locco im Waschhaus Unvermittelt ging es los. Eben noch standen die Fünf, redeten, lachten und gaben sich unscheinbar. Dann brach es los. Die Leguanos hatten den Kampf um die Gunst des Zuhörers aufgenommen. Doch nicht die Zoologie exotischer Echsenarten ist hier gemeint, sondern der Samstagabend im Waschhaus. Im Rahmen von „High Voltage“, der monatlichen Hardrockparty, gaben sich hier die Bands Leguano of Baitz und Locco die Ehre. Leguano of Baitz wurden vor fünf Jahren vom Gitarristen Daniel Piechotka und Schlagzeuger Johannes Sommer in Werder gegründet. Mit zahlreichen Auftritten machten sich die fünf jungen Männer im Laufe der Zeit einen Namen in Potsdam. Im Sommer 2003 kam der Schlagzeuger Emanuel Mukow für Johannes Sommer in die Band. Vervollständigt werden die Leguanos noch durch die beiden Sänger Ronald Köhler und Tilo Letz sowie den Bassisten Carsten Wetzel. Zusammen sind sie, wie sie selber sagen, eine neue Spezies der Rockmusik. Brachiale Gitarrenriffs, manchmal an Metallica erinnernd, wunderbar treibend, aber immer auch emotionsgeladen. Pulsierende Rhythmen im Hintergrund, über die sich die eingängigen Stimmen von Tilo und Ronald legen. Dabei geben sich die Leguano of Baitz aber nicht mit Standards zufrieden. Ob in ihren Texten oder in der Musik, der musikalische Anspruch ist immer zu hören. Das Zusammenspiel der Musiker bewegt sich auf hohem Niveau, die einzelnen Instrumente sind so ineinander verzahnt, dass man ganz genau hinhören musste, um die Feinheiten zu entdecken. Und so wurde das Publikum vom Zuhörer zum Anteil-Nehmenden. Musik, bei der man nicht einfach nur hinhört, sondern in sie hinein hört. Dann kann es einem auch passieren, dass man wirklich glaubt, etwas Neues gefunden zu haben. Vielleicht noch keine neue Spezies, aber doch eine sehr gut gelungene Weiterentwicklung im Rockmetier. Trotzdem blieb die Stimmung im vollen Waschhaus etwas verhalten. Dafür motivierte die zweite Band des Abends Locco mit ihrem erfrischenden Deutschpunk umso mehr. Und so tanzte das Publikum ausgelassen nicht nur in den vorderen Reihen. Philipp Rothmann

Philipp Rothmann

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