Kultur: „Neue Sprachglossen“ von Droste
Was das Potsdamer Publikum betrifft, da hat Wiglaf Droste seine Erfahrungen machen dürfen. Als er vor gut zwei Jahren in der Reithalle las und einen Witz erzählte, worin der junge Pole Karol Wojtyla trotz seines Einwands: „Nicht schlagen, ich werde mal Papst“, von dem Hitlerjungen Joseph Ratzinger mit den Worten: „Klar, und ich bin dein Nachfolger“, zu Boden geschlagen wird, herrschte unter den gut 120 Gästen erst einmal betretenes Schweigen.
Stand:
Was das Potsdamer Publikum betrifft, da hat Wiglaf Droste seine Erfahrungen machen dürfen. Als er vor gut zwei Jahren in der Reithalle las und einen Witz erzählte, worin der junge Pole Karol Wojtyla trotz seines Einwands: „Nicht schlagen, ich werde mal Papst“, von dem Hitlerjungen Joseph Ratzinger mit den Worten: „Klar, und ich bin dein Nachfolger“, zu Boden geschlagen wird, herrschte unter den gut 120 Gästen erst einmal betretenes Schweigen. „Man hatte mich vor Potsdam gewarnt“, sagte Wiglaf Droste. Aber es wurde dann doch noch ein recht lustiger Abend.
Am kommenden Donnerstag, dem 17. Januar, um 20 Uhr im Waschhaus in der Schiffbauergasse ist Wiglaf Droste wieder in Potsdam zu Gast, um sein aktuelles Buch „Sprichst du noch, oder kommunizierst du schon?“ vorzustellen. „Neue Sprachglossen“ präsentiert der berüchtigte Scharfpolemiker und Provokateur hier, die es in sich haben. „Droste ist einer der besten deutschen Prosa-Autoren im unterschätzten Genre der kurzen Form, und weit mehr als einer der orthographisch-grammatikalischen Wutbürger, die das Feld der Sprachkritik gern besetzen“, hat die Süddeutsche Zeitung über ihn so treffend geschrieben. Bleibt nur noch anzufügen: Wiglaf Droste ist vor allem immer ein Erlebnis. PNN
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: