Kultur: Nikolai Lugansky – gefeierter Pianist im Nikolaisaal
Technische Probleme scheint es für den russischen Pianisten Nikolai Lugansky nicht zu geben. Auch die schwierigsten Werke spielt der 34-Jährige mit einer solchen Sicherheit und Selbstverständlichkeit, dass Kritiker schon anmerkten, das Klavierspiel falle ihm offenbar zu leicht.
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Technische Probleme scheint es für den russischen Pianisten Nikolai Lugansky nicht zu geben. Auch die schwierigsten Werke spielt der 34-Jährige mit einer solchen Sicherheit und Selbstverständlichkeit, dass Kritiker schon anmerkten, das Klavierspiel falle ihm offenbar zu leicht. Diesen Kritikern möchte man zu gerne die Aufnahmen von Luganskys großem Vorbild Sergej Rachmaninow geben. Von "russischer Seele", unserer Klischeevorstellung des gefühlvollen Spiels, gibt es bei ihm keine Spur. Sentimental wird diese Musik erst, wenn sie den Westeuropäern in die Hände fällt, und die sind dann regelmäßig überrascht, wenn russische Musiker ihre eigenen Traditionen ganz anders verstehen.
Die legendäre russische Pianistenerzieherin Tatjana Nikolajewa, bei der auch Lugansky am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium studierte, hat ihn jedenfalls zum Wahrer der russischen Klaviertradition ausgerufen. Am morgigen Freitag um 20 Uhr gibt der mittlerweile weltweit gefeierte Pianist einen Klavierabend im Nikolaisaal Potsdam. Auf dem Programm stehen Werke von Ludwig van Beethoven, Maurice Ravel, Alexander Skrjabin und - natürlich - von Lugansky Lieblingskomponist Sergej Rachmaninow.
Mit dem Sieg beim Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb 1994 kam für Lugansky der Durchbruch zu seiner internationalen Karriere. Diese führt ihn heute bei über 90 Konzerten pro Jahr sowohl zu den internationalen Orchestern sowie in die größten Konzertsäle der ganzen Welt. Für seine CD-Einspielungen erhielt er zahlreiche Preise - besonders jedoch machte er sich einen Namen als Rachmaninow-Spezialist. PNN
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