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Kultur: „Nosferatu“ in neuem Gewand

Als einen „kühlen Windstoß am Jüngsten Tag“ bezeichnete ein Kritiker treffend Murnaus expressionistischen Stummfilm „Nosferatu“ aus dem Jahre 1922, jene erste und bis heute maßstabsetzende Verfilmung des Dracula-Stoffes, die weit mehr ist als ein bloßer Horrorfilm: der hier geschilderte Einbruch des Dämonischen in die bürgerliche Idyll ist lesbar als ein Spiegel der kollektiven Ängste in den frühen Jahren der Weimarer Republik. Eine „Symphonie des Grauens“ nannte Murnau „Nosferatu“ und betonte damit die Nähe des stummen Films zur Musik.

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Als einen „kühlen Windstoß am Jüngsten Tag“ bezeichnete ein Kritiker treffend Murnaus expressionistischen Stummfilm „Nosferatu“ aus dem Jahre 1922, jene erste und bis heute maßstabsetzende Verfilmung des Dracula-Stoffes, die weit mehr ist als ein bloßer Horrorfilm: der hier geschilderte Einbruch des Dämonischen in die bürgerliche Idyll ist lesbar als ein Spiegel der kollektiven Ängste in den frühen Jahren der Weimarer Republik. Eine „Symphonie des Grauens“ nannte Murnau „Nosferatu“ und betonte damit die Nähe des stummen Films zur Musik. Schon in den Zwanzigern verschmolzen eigens komponierte Musik und bewegte Bilder in den besten Fällen zu einer neuen Form musikalischen Theaters. In diesem Sinne ist die neue Musik von José-María Sánchez-Verdú von 2003 ein kongenialer Wurf. A.S.

7. Mai, 20 Uhr, Großer Saal: KAP modern

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