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Kultur: Nur das Beste

Musik an der Erlöserkirche e.V. in der neuen Saison

Stand:

Mit nichts Geringerem als dem „Besten“ will sich das Programm der Musik an der Erlöserkirche in der Saison 2007/08 begnügen. Nach dem eher „schweren Thema“ der letzten Saison mit Überlegungen über Macht und Musik, das gleichwohl viele Klassik-Hits enthielt, erwarten den Zuhörer diesmal einige der berühmtesten Werke der klassischen Musik. Natürlich nicht ohne Hintergedanken – so beinhaltet die Überschrift „Nur das Beste“ für die acht sinfonischen und chorsinfonischen Konzerte auch die Frage nach den Ursachen, wie der künstlerische Leiter Ud Joffe bei der Programmvorstellung sagte: „Ist es das Beste, weil es so populär ist? Oder ist so populär, weil es das Beste ist?“

Mit der Gründung des neuen Vereins „Musik an der Erlöserkirche“ e.V. soll der Facettenreichtum von Chor- und Instrumentalmusik, kirchlicher und weltlicher Musik, der an der Erlöserkirche praktiziert wird, gebündelt und geschlossen präsentiert werden. Erstmals bietet der Programmflyer einen vollständigen Überblick dazu.

Passend zum November mit seinen vielen Gedenktagen macht ein Programm zum Thema „Requiem“ den Anfang. Da fehlt natürlich nicht Mozarts letztes anrührendes Werk, aber es erklingen auch unbekanntere Kompositionen von Strawinsky und T. Takemitsu. Nach Händels Oratorium „Der Messias“ in der melodischen Fassung von Mozart folgt wie in jeder Saison das „Weihnachtsoratorium“ von Bach, diesmal die Teile 4 bis 6. Die Psalmvertonungen von Mendelssohn Bartholdy und Heinrich Schütz gelangen eher selten gemeinsam zur Aufführung. Ud Joffe sieht in diesen Texten, die in der jüdischen und christlichen Tradition tiefe Spuren hinterlassen haben, auch „ein Prinzip Hoffnung“ und führt diese Werke zum 60. Jahrestag der Gründung des Staates Israels auf.

Auch in jedem der vier Sinfoniekonzerte findet sich ein besonderes Highlight. Gleich zu Anfang erklingt ein Juwel, Ludwig van Beethovens einziges Violinkonzert. Gespielt wird es von Guy Braunstein, dem 1. Konzertmeister der Berliner Philharmoniker – eine besondere Ehre für das Neue Kammerorchester Potsdam, das damit sicher – wie schon bei Braunsteins Auftritt vor vier Jahren – viele Gäste aus Berlin anlocken wird. Der gerade mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichneten Potsdamer Sopranistin Adele Stolte-Iwer ist ein Konzert mit Kantaten und Konzerten von Bach und Mozart gewidmet.

Romantisch geht es mit zwei Meilensteinen von Robert Schumann weiter, der Frühlingssinfonie und dem Klavierkonzert a-moll. Als Solist tritt der geschätzte Klaviervirtuose Peter Rösel auf, auch dies belegt die gute Reputation des Neuen Kammerorchesters Potsdam. Zum Saisonabschluss widmet man sich einem Publikumsmagneten: Die konzertante Fassung von Georges Bizets Oper „Carmen“ fordert alle Ensembles der Erlöserkirche heraus – von der noch jungen Kantoreischule über die Potsdamer Kantorei bis hin zum preisgekrönten Neuen Kammerchor.

Die Frage nach dem oder den „Besten“, soweit sie der Musik überhaupt angemessen ist, sei hiermit an die hoffentlich zahlreichen Konzertbesucher weiter gereicht. Babette Kaiserkern

Musik an der Erlöserkirche e.V. bietet für die kommende Saison Abonnements (20 Prozent Rabatt) an, für vier Chorkonzerte, für vier Orchesterkonzerte bzw. für acht, sechs oder vier Konzerte nach Wahl. Bestellungen sind an das Büro des Vereins, Nansenstraße 6, 14471 Potsdam, Telefon: 0331) 87000666, zu richten.

Babette Kaiserkern

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