Kultur: „ökofilmtour“ zeigt vergessene Katastrophen
Manager, afrikanische Mütter, Banker und Aktivisten kommen zu Wort. Es geht um die Veränderung der Machtverhältnisse, weg von zentralisierten Strukturen der Energiemonopole, weg von Öl, Kohle, Gas und Atom hin zu einer dezentralisierten Energieversorgung.
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Manager, afrikanische Mütter, Banker und Aktivisten kommen zu Wort. Es geht um die Veränderung der Machtverhältnisse, weg von zentralisierten Strukturen der Energiemonopole, weg von Öl, Kohle, Gas und Atom hin zu einer dezentralisierten Energieversorgung. Jeder kann Energie produzieren. Energieautonomie ist die Chance für eine nachhaltige ökonomische Entwicklung, sozialen Frieden und letztendlich globale Gerechtigkeit. Der Dokumentarfilm „Die 4. Revolution – Energy Autonomy“, der am Donnerstag, dem 3. März um 19 Uhr im Filmmuseum zu sehen ist, setzt ein Zeichen des Aufbruchs. Das Filmteam begleitete in zehn Ländern engagierte Persönlichkeiten. Ihre Vorschläge und Ideen werden erlebbar. Mit der Aufführung des Films soll zugleich der Autor und Mitregisseur des Films, der Alternative Nobelpreisträger Hermann Scheer, der im Oktober 2010 plötzlich starb, gewürdigt werden.
Zu sehen ist außerdem die Reportage von Jörg-Hendrik Brase „Die vergessene Katastrophe – Ölpest in Nigeria“. Während der Golf von Mexiko in den Schlagzeilen ist, hat die größte Ölkatastrophe der Welt im Niger-Delta noch immer kaum Aufmerksamkeit erfahren. Seit 50 Jahren wird dort jährlich eine Öl-Menge freigesetzt, die in etwa der Ölkatastrophe des Tankers Exxon Valdez entspricht. Die Landschaft prägen tote Ufergebiete und Mangroven. Fischfang, der dort für viele Menschen Existenzgrundlage war, ist unmöglich. Die Lebenserwartung sank um zehn Jahre. Eine Entschädigung durch die Konzerne oder Beseitigung der Umweltschäden ist bis jetzt nicht erfolgt.
Zu der Filmaufführung innerhalb der „ökofilmtour“ werden der nigerianische Umweltaktivist Nnimmo Bassey, der 2010 den Alternativen Nobelpreis erhielt, sowie der Begründer des Alternativen Nobelpreises und des World Future Council, Jakob von Uexküll, zum Gespräch erwartet. kip
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