Kultur: Ökumenischer Chor: Einigkeit führt zum Erfolg
Wie gut Einigkeit tut, zeigte sich beim Chorkonzert des Ökumenischen Chors Babelsberg in der Friedrichskirche. Am Sonntag erklangen dort liturgische Gesänge und Orgelwerke aus verschiedenen Epochen.
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Wie gut Einigkeit tut, zeigte sich beim Chorkonzert des Ökumenischen Chors Babelsberg in der Friedrichskirche. Am Sonntag erklangen dort liturgische Gesänge und Orgelwerke aus verschiedenen Epochen. An der Orgel begleiteten Sonja Ehmendörfer, Kantorin der Evangelischen Gemeinde Babelsberg, und ihr katholischer Kollege Christian Deichstetter.
Den Anfang machte ein „musikalischer Scherz“ für Orgel in Variationen über das traditionelle Kirchenlied „Geh aus mein Herz und suche Freud“ in einer heiter-skurrilen Version mit Drehorgel- und Walzeranklängen. Zum Finale erklang in erhabenem Ton eine flamboyante Orgel-Phantasie „Trionfo della vita“ des recht unbekannten Franz Wagner, seines Zeichens Kantor zur vorletzten Jahrhundertwende an der Berliner Grunewald-Kirche. Dazwischen lagen eine Reihe von Chorälen sowie – der Höhepunkt – die kleine Messe C-Dur von Anton Bruckner, auch als Windhaager Messe bekannt. Dieses Frühwerk ist eine schlichte „Landmesse“, die den für seine ausladenden Kompositionen bekannten Tonsetzer als Meister der kleinen Form zeigt. Jeder Satz, sei er noch so kurz, verfügt über ganz eigenen Charakter und hebt sich markant mittels Harmonie, Metrik oder durch eine spezielle Verteilung der Stimmen ab. Der Ökumenische Chor bezwingt diese Herausforderung ohne Mühe – das gemeinsame Probieren hat zum verdienten Erfolg geführt.
Durch ungewöhnliche Stimmführung zeichnet sich der Choral „Meine Hoffnung und meine Freude“ von Jacques Berthier aus, der als Komponist der Gesänge aus Taizé berühmt wurde. Schicht geradlinig klingen dagegen die a capella gesungenen Choräle „Wenn wir das Leben teilen“ und „Shalom, Der Herr segne uns“. Sprudelnde Orgelfigurationen begleiten und verzieren den Text des 96. Psalms „Nun singet dem Herr ein neues Lied“ sowie überragend den Choral „Wohl mir, dass ich Jesum habe“ von Johann Sebastian Bach.
„Die Zusammenarbeit zwischen der evangelischen und der katholischen Gemeinde in Babelsberg läuft sehr gut“, sagte Christian Deichstetter, Kantor an der St.-Antonius-Kirche. Zu den Früchten dieser Gemeinsamkeit gehören immer wieder auch Konzerte mit geistlicher Musik, die regelmäßig erarbeitet werden. Mit Erfolg, wie man hören konnte. Babette Kaiserkern
Babette Kaiserkern
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