Kultur: Oxymoron tanzt „Herr der Fliegen“

Sie begeben sich auf die Suche nach Regeln des Zusammenlebens, nach Kriterien von Moral und Freundschaft. Ausgehend von einem Roman von William Golding setzt sich die neue Tanzproduktion „Herr der Fliegen“ des Potsdamer Oxymoron Dance Studios mit Konflikten auseinander, die bei dem Versuch entstehen, eine Gemeinschaft zu organisieren.

Die jungen Tänzer von Oxymoron werden in ihrer Aufführung, die kommenden Freitag im T-Werk Premiere hat, in freier Interpretation wesentliche Grundgedanken des Romans darstellen. Es soll der Versuch unternommen werden, eine eigene kleine Welt zu kreieren, die die Sicht der jungen Tänzer auf unsere Zeit spiegelt. Die Frage, die der 1954 geschriebene Jugendbuchklassiker aufwirft, ist für jede Generation aufs Neue aktuell: Woher kommt das Böse im Menschen? „Der Herr der Fliegen“ ist eine Anti-Utopie, eine pessimistische Robinsonade, in der der Autor auf erschütternde Weise zeigt, dass das Böse schon in den Kindern angelegt ist. Er beschreibt, wie während eines Krieges eine Gruppe von Schuljungen nach einem Flugzeugabsturz auf einer paradiesischen Pazifikinsel strandet. Ralph, den sie zu ihrem Anführer wählen, organisiert das Zusammenleben. Aber die Führungsrolle wird ihm von Jack streitig gemacht.

In der Waschhaus-Inszenierung hat der junge Tänzer U-Gin Boateng an der Seite von Oxymoron-Leiterin Anja Kozik den künstlerischen Prozess als Regisseur und Choreograph mitgestaltet. Es tanzen Teilnehmer der Kurse Break Dance, Street Dance, Hip-Hop, Modern für Kids, Modern und Improvisation. PNN

Premiere am Freitag, dem 15. Juni, 11 Uhr, T-Werk, Schiffbauergasse. Der Eintritt kostet 6, ermäßigt 4 Euro