Kultur: Paul Brody''s Sadawi

New York – Berlin: Das Beste aus beiden Klezmer-Welten Paul Brody''s Sadawi ist eines der aufregendsten neuen Musik-Projekte, ein Mix aus traditionellem Klezmer und fantasievollen Improvisationen: Bassklarinette und Banjo lassen sich hier von einer bluesigen Hora, einem rumänisch-jüdischen Tanz inspirieren. Die Trompete „kämpft“ zu einem „bulgar“-Groove mit osteuropäischen Stammestrommeln. Vertraute, sanfte hebräische Volkslieder werden kunstvoll eingewoben in einen impressionistischen Trance-Tanz mit geflüsterten Gebeten und luftigen Gitarren-Loops. Sadawi ist voller musikalischer Überraschungen sowohl für Traditionalisten als auch Modernisten, präsentiert von einigen der innovativsten Musiker aus New York, Boston und Berlin. Paul Brody ist seit jeher bekannt für seine Jonglagen mit Jazz, Klezmer, der klassischen Trompete und neuen Kompositionen. Seine Inspiration für dieses Projekt resultiert aus nunmehr fast zehn Jahren, die er in Berlin lebt. Hier besetzte er seine Band mit dem Schlagzeuger Eric Rosenthal und Avantgarde-Banjospieler Brandon Seabrook aus den USA sowie mit dem Klarinettisten Jan Hermerschmidt und dem Bassisten Martin Lillich aus Berlin. Es gibt nur wenige Bands, die Klezmer- Musik mit Hilfe von Bläsern in einen modernen Kontext transformieren. Die einfachen Rhythmen des Klezmer erlauben den improvisierenden Musikern eine große Bandbreite von melodischen Kontrapunkten, ähnlich dem New Orleans Jazz, zu erkunden. Ergänzend dazu lassen sich hier zeitgenössische Ideen einbeziehen. Brodys Projekt vermag es sogar, Klezmermelodien und -rhythmen als Basis für modale groovige Musik zu benutzen. Es ist kein Zufall, dass die Initiative für Sadawi aus Berlin kam. In der Metropole gibt es mehr Klezmer-Bands als in fast jeder anderen Stadt Westeuropas. In Verbindung mit der jüdischen Musik boomt die Jazzszene und erhält ein immer stärkeres Gewicht im europäischen Maßstab. Samstag, 15. November, 21 Uhr