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Kultur: Peter Sodann beim Saisonauftakt Kammerakademie

gibt erstes Konzert

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Am 25. August ist es soweit: Die Sommerruhe ist vorbei, der Vorhang geht auf, die Musik beginnt! Wie auch in den letzten Jahren hat die Kammerakademie Potsdam für ihre Saisoneröffnung im Nikolaisaal einen prominenten Gast eingeladen: Peter Sodann, der beliebte Schauspieler, Regisseur und Intendant aus Halle wird die Molièrsche Komödie „Der Bürger als Edelmann“ in einer speziell für ihn hergestellten Textfassung zum Besten geben. Aus der gnadenlosen und unbestechlichen Perspektive eines Dieners wird er darstellen, wie der reiche Pariser Bürger Jourdain sich bemüht, gesellschaftlich aufzusteigen, indem er Vertreter des höheren Standes mit Geschenken und Diners zu beeindrucken versucht. Auf hoffnungslos lächerliche Art übt er sich noch auf seine alten Tage in der Musik, im Tanz und im Fechten.

Die Kammerakademie spielt dazu die unterhaltsamen und hochvirtuosen Orchesterstücke, die Richard Strauss in Zusammenarbeit mit Hugo von Hofmannsthal als Schauspielmusik zu der Komödie von Molière komponiert hat. In der ersten Konzerthälfte widmet die Kammerakademie sich mit der bekannten "Pulcinella-Suite" von Igor Strawinsky einem weiteren Highlight der Orchestermusik. Wie die Schauspielmusik zum "Bürger als Edelmann" bezieht sich auch die "Pulcinella-Suite" auf musikalische Modelle der Barockzeit. Wer Angst vor der Musik des 20. Jahrhunderts hat, kann beruhigt sein: Diese Musik knüpft an Bekanntes an und macht garantiert Spaß! Michael Sanderling, künstlerischer Leiter der Kammerakademie Potsdam, dirigiert das anspruchsvolle Programm, das dem Orchester der Landeshauptstadt gleich im ersten Konzert der Spielzeit viele Gelegenheiten bietet, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

Peter Sodann erfreut sich als „Tatort“-Kommissar Bruno Ehrlicher bei einem breiten Publikum seit Jahren großer Beliebtheit. Doch Peter Sodann ist keineswegs nur Bruno Ehrlicher, sondern ist neben seiner Mitwirkung in zahlreichen Filmen in erster Linie ein sehr erfolgreicher Theatermann sowohl als Schauspieler als auch als Regisseur. Nach Stationen am Berliner Ensemble (unter Helene Weigel), wo er auch seine erste Regiearbeit machte, Erfurt, Chemnitz und Magdeburg entfaltete er seit 1980 große Wirkung in Halle/Salle, zunächst als Schauspieldirektor am Landestheater, dann als Intendant des „neuen theaters“, das er selbst bereits ab 1981 aus einem alten Kinosaal in ein Theater umbaute und zu einer „Kulturinsel“ mitten im Herzen von Halle erweiterte. Zu Peter Sodanns Persönlichkeit gehört entscheidend eine immer sehr kritische und unbeugsame Haltung: Wurde er während des Studiums 1961 wegen staatsfeindlicher Hetze in seinem Kabarett „Rat der Spötter“ zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, so gehört er nach der Wende zu den scharfen Kritikern einer Gesellschaft, die vorrangig am Konsum und an Effizienzkriterien orientiert ist und in der Mitmenschlichkeit und kulturvoller Umgang miteinander verloren gehen. Eine Umfrage der Mitteldeutschen Zeitung im Jahre 2003 nach den gegenwärtig wichtigsten Persönlichkeiten Sachsen-Anhalts sah ihn unangefochten auf Platz 1. Adelheid Schloemann

Adelheid Schloemann

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